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Phytopharmakon versus Antibiotikum

Datum 06.02.2006  11:50 Uhr

<typohead type="3">Phytopharmakon versus Antibiotikum

von Sven Siebenand, Eschborn

 

Die Kombination aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel wirkt bei Atemwegs- und Harnwegsinfektionen vergleichbar gut wie Antibiotika und hat dabei weniger Nebenwirkungen. Dies belegt eine Anwendungsbeobachtung von 1654 Patienten, die entweder an einer akuten Sinusitis, Bronchitis oder Blasenentzündung litten.

 

Die Patienten der Prüfgruppe erhielten mindestens sieben Tage lang etwa 12 Tabletten eines Kombinationspräparates aus 200 mg Kapuzinerkressenkraut und 80 mg Meerrettichwurzel (Angocin® Anti-Infekt N Tabletten) oder ein Antibiotikum (Kontrollgruppe). Die Entscheidung über die anzuwendende Therapie traf der Arzt in Übereinstimmung mit dem Patienten. Als primäres Zielkriterium wurde die Dauer der Beschwerden festgelegt. Zusätzlich beurteilte der behandelnde Arzt den Therapieverlauf und der Patient dokumentierte seine Zufriedenheit mit der Therapie sowie alle Nebenwirkungen.

 

In Bezug auf die Indikationsgebiete wurden die Daten von 541 Patienten mit akuter Sinusitis, 634 Patienten mit akuter Bronchitis und 514 Patienten mit akuter Blasenentzündung ausgewertet. Da sich bei Therapiebeginn die beiden Patientenkollektive hinsichtlich der Beschwerdestärke signifikant unterschieden, wurde die relative Änderung des mittleren Beschwerdescores gegenüber dem Ausgangswert als Kriterium für die Besserung der Befunde herangezogen. Im Vergleich zur Therapie mit einem Antibiotikum ließ sich so in allen untersuchten Indikationen eine gute therapeutische Wirksamkeit des Prüfpräparats belegen. In allen drei Indikationsgebieten senkte eine Angocin-Therapie den durchschnittlichen Beschwerdescore ähnlich deutlich wie die Antibiotikabehandlung. Dabei waren die Unterschiede bei den Atemwegsinfektionen nicht signifikant (akute Sinusitis: 81,2 Prozent Prüfgruppe versus 84,6 Prozent Kontrollgruppe; akute Bronchitis: 78,3 Prozent Prüfgruppe versus 80,3 Prozent Kontrollgruppe). Dagegen war bei der Harnwegsinfektion die Antibiotikatherapie mit 87,9 Prozent der Phytopharmakonbehandlung mit 81,3 Prozent signifikant überlegen.

 

In der Beurteilung von Krankheitsverlauf und Zufriedenheit der Patienten bestanden bei allen drei Krankheitsbildern zwischen Prüf- und Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede. Anders verhielt es sich bei der mittleren Therapiedauer: Die Patienten der Prüfgruppe wurden durchschnittlich elf Tage (Sinusitis), zwölf Tage (Bronchitis) beziehungsweise 13 Tage (Blasenentzündung) behandelt. Ein Antibiotikum musste nur neun Tage (Sinusitis) beziehungsweise acht Tage (Bronchitis und Blasenentzündung) lang eingenommen werden.

 

Überlegen war die Behandlung mit dem Phytopharmakon dagegen hinsichtlich der Nebenwirkungsrate. In der Prüfgruppe traten lediglich bei 7 von 412 Patienten im Indikationsgebiet akute Sinusitis-Nebenwirkungen auf, während unter Antibiose 6 von 122 Patienten über Nebenwirkungen berichteten. In den beiden anderen Indikationen verhielt es sich ähnlich: Bei der akuten Bronchitis und der Blasenentzündung gaben in der Prüfgruppe nur 1,3 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent der Patienten Nebenwirkungen zu Protokoll. In der Kontrollgruppe waren es 6,1 Prozent beziehungsweise 9,8 Prozent.

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