Omega-3-Fettsäuren senken Krebsrisiko nicht |
06.02.2006 15:45 Uhr |
<typohead type="3">Omega-3-Fettsäuren senken Krebsrisiko nicht
von Christina Hohmann, Eschborn
Omega-3-Fettsäuren schützen anscheinend doch nicht vor Krebs. Dies ergab eine systematische Literaturanalyse von Forschern der RAND Health Cooperation in Santa Monica, Kalifornien.
Einige epidemiologische Untersuchungen hatten vermuten lassen, dass der Konsum von Omega-3-Fettsäure-reichem Fisch beziehungsweise entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln vor einigen Krebsarten schütze. Doch das Team um Dr. Catherine MacLean kam nun zum gegenteiligen Ergebnis.
Für ihre Untersuchung hatten die kalifornischen Forscher 38 Studien ausgewählt und analysiert, die die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf das Auftreten von verschiedenen Tumorarten untersuchten. In einigen Studien minderte der Verzehr der Fettsäuren das Krebsrisiko. Doch für jede untersuchte Krebsart fanden die Forscher etwa ebenso viele Publikationen, die sogar ein erhöhtes Krebsrisiko feststellten. Die meisten Studien konnten gar keinen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Omega-3-Fettsäuren und dem Risiko für Tumoren finden. Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel würden daher das Krebsrisiko nicht reduzieren, folgern die Forscher in ihrer Publikation, die in der aktuellen Ausgabe des »Journal of the American Medical Association« (Band 295, Seite 403 bis 415)
erschien.
Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören die Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren kommen vor allem in Lachs, Sardinen, Thunfisch und Schalentieren, aber auch in geringeren Mengen in Tofu, Mandeln und Walnüssen vor. Ihre günstige Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System bleibt bislang unwidersprochen. Die Fettsäuren sollen zum Beispiel den Cholesterolspiegel und das Schlaganfallrisiko senken.