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Ärzte bleiben in der Schurkenrolle

07.02.2006  17:07 Uhr

Arzneimittelausgaben

<typohead type="3">Ärzte bleiben in der Schurkenrolle

von Daniel Rücker, Eschborn

 

Die Veröffentlichung der Arzneimittelausgaben des abgelaufenen Jahres hat die Diskussion über die Ursachen erneut angeheizt. Für Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und den Chef des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen, Wolfgang Schmeinck, tragen die Schuldigen weiße Kittel, sind aber keine Apotheker.

 

Es beeindruckt Ulla Schmidt wenig, dass die Zahlen der ABDA der Industrie den Löwenanteil an der Kostensteigerung bei Arzneimitteln zuschreiben. Mit zu teuren Verschreibungen seien die Ärzte für einen wesentlichen Teil der Steigerung verantwortlich. »Es wurden zu viele zu teure Arzneimittel verschrieben«, sagte Schmidt der dpa in Berlin. Statt auf bewährte preiswerte Medikamente zurückzugreifen, würden die Mediziner zu häufig teure Medikamente ohne Zusatznutzen verordnen, lautet der nicht ganz neue Vorwurf. Schmeinck verweist zudem auf eine »nicht nachvollziehbare Mengenausweitung«.

 

Nach den Zahlen der ABDA haben die Ärzte 2005 tatsächlich rund 5 Prozent mehr Medikamente verordnet und so mit 524 Millionen Euro zu den Mehrkosten beigetragen. Als Beleg für das Versagen mancher Ärzte rechnete Schmidt vor, die Ausgaben hätten deutlich niedriger gelegen, wenn in allen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) so verordnet würde wie in den wirtschaftlichsten Kassenärztlichen Vereinigungen.

 

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kann die Aufregung von Kassen und Ministerium nicht wirklich nachvollziehen. »Die Zahlen der ABDA zeigen deutlich, dass es 2004 gesetzlich verordnete und befristete Kostensenkungen durch Zwangsrabatte gegeben hat, die nicht einmal die Politik selbst verlängern wollte«, sagte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. Von einer Ausgabenexplosion will der BPI nichts wissen. Der von der ABDA ermittelte Anstieg von 6 Prozent seit 2002 werde durch Inflationsrate und Lohnsteigerungen mehr als kompensiert.

 

Stabiler Beitrag

 

Unabhängig von der Bewertung des Kostenanstiegs bleibt festzuhalten, dass er den Beitragssatz der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht aus den Fugen gebracht hat. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt, lag er zum 1. Januar 2006 bei 13,3 Prozent und damit exakt auf dem Niveau des Vorjahres, wenn man berücksichtigt, dass die Kosten für den Zahnersatz zum 1. Juli 2005 ausgegliedert wurden. Für Schmidt ist dies ein Beleg dafür, dass die Gesundheitsreform wirkt.

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