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Mammakarzinom

Trastuzumab verbessert Überlebenschance

30.01.2007  15:07 Uhr

Mammakarzinom

<typohead type="3">Trastuzumab verbessert Überlebenschance

Von Wolfgang Kämmerer

 

Dass eine Therapie mit Trastuzumab das Rückfallrisiko bei HER2-positiven Frauen verringert, ist vielfach belegt. Nun zeigt der monoklonale Antikörper auch Erfolge beim Endpunkt Überleben.

 

Trastuzumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der sich gegen die extrazelluläre Domaine des transmembranen HER2-Wachstumsfaktor-Rezeptors richtet. Eine Amplifikation des HER2-Gens und Überexpression des Rezeptors tritt in circa 15 bis 25 Prozent der Frauen mit Brustkrebs auf und ist mit einem aggressiven Krankheitsverlauf assoziiert. Studien bescheinigen Trastuzumab einen Überlebensvorteil bei Frauen mit HER2-positivem metastasiertem Brustkrebs bei alleiniger und in kombinierter Gabe mit einer Chemotherapie.

 

Die HERA-Studie (Herceptin Adjuvant) ist eine von mehreren großen, randomisierten Multizenterstudien, in der die Wirksamkeit von Trastuzumab in der adjuvanten, postoperativen Behandlung von Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs untersucht wurde. Diese hatten zuvor eine adjuvante oder neoadjuvante, präoperative Chemotherapie erhalten. Die erste geplante Interimsanalyse mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von einem Jahr ergab, dass das krankheitsfreie Überleben unter Trastuzumab (alle drei Wochen gegeben) gegenüber einer alleinigen Beobachtung signifikant verbessert war (Risikoreduktion von 46 Prozent). Die kombinierte Analyse zweier Studien mit ähnlichem Design erbrachte vergleichbare Ergebnisse.

 

Das Ausmaß des Überlebensvorteils führte dazu, dass Trastuzumab derzeit weltweit als Standard in der adjuvanten Behandlung von Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs gilt. Kritikpunkte waren bisher, dass die Ergebnisse aus Interimsanalysen stammen und die Nachbeobachtungszeit mit einem Jahr zu kurz ist. Die aktuell im Fachmagazin »The Lancet« präsentierten Ergebnisse der HERA-Studie berichten nun über die Ergebnisse nach einer Nachbeobachtungszeit von zwei Jahren.

 

Hierzu wurden die Daten von HER2-positiven Brustkrebspatientinnen mit oder ohne Lymphknotenbeteiligung ausgewertet und das Gesamtüberleben (sekundärer Endpunkt) in der Gruppe mit einjähriger Trastuzumab-Behandlung (n = 1703 Frauen) mit der Observationsgruppe (n = 1698 Frauen) nach durchschnittlich 23,5 Monaten verglichen. 97 Patientinnen (5,7 Prozent) in der Beobachtungsgruppe und 58 Patientinnen (3,4 Prozent) in der Trastuzumab-Gruppe beendeten den Follow-up nicht. 172 Frauen brachen die Verum-Behandlung vorzeitig ab. 59 Todesfälle wurden in der Trastuzumab-Gruppe und 90 Fälle in der Observationsgruppe verzeichnet. Die nicht adjustierte Hazard Ratio (HR) für das Risiko, innerhalb des Follow-up zu sterben, betrug unter Trastuzumab verglichen mit der Kontrollgruppe 0,66 (p = 0,0115). Dies entspricht einer Risikoreduktion um 34 Prozent.

 

Fazit: Die einjährige Behandlung mit Trastuzumab nach adjuvanter Chemotherapie korreliert auch nach einer zweijährigen Nachbeobachtungszeit mit einem signifikanten Vorteil im Gesamtüberleben.

 

Quelle: Smith, I., et al., Lancet 369 (2007) 29-36.

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