Pharmazeutische Zeitung online

Galle heizt die Fettverbrennung an

23.01.2018  15:12 Uhr

Von Annette Mende / Forscher der Ecole Polytechnique Fédérale im schweizerischen Lausanne haben möglicherweise einen neuen Ansatz zur Behandlung von Adipositas und anderen meta­bolischen Erkrankungen gefunden: den Gallensäure-Rezeptor TGR5.

 

Den Erkenntnissen zufolge, die sie im Fachjournal »Nature Communications« publizierten, führt die Stimulation dieses Rezeptors zur sogenannten Bräunung weißen Fettgewebes. Das bedeutet, dass weiße Fettzellen, die Energie speichern, teilweise in beige Fettzellen umgewandelt werden. Letztere sind keine Energiespeicher, sondern das Gegenteil davon: Sie produzieren Wärme und verbrauchen dabei Energie.

Trigger für eine Bräunung des weißen Fettgewebes ist normalerweise ein Absinken der Umgebungstemperatur des Körpers. Friert der Mensch, verändert sich aber nicht nur sein Fettgewebe, sondern auch die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit. Dabei kommt es zu einem Anstieg sekundärer Gallensäuren. Letztere haben neben ihrer klassischen Rolle als Lösungsvermittler bei der Fettverdauung auch eine wichtige metabolische Funktion, indem sie den Energieverbrauch anregen. Diese Effekte werden unter anderem über TGR5 vermittelt.

 

Die Wissenschaftler um Dr. Laura A. Velazquez-Villegas verabreichten Mäusen selektive TGR5-Mimetika und stellten fest, dass sich bei den Tieren daraufhin das weiße Fett zu bräunen begann. Dieser Effekt war nicht temperaturvermittelt; die Mäuse wurden in normal temperierten Käfigen gehalten. Bei Knockout-Mäusen, denen der TGR5-Rezeptor fehlte und die als Kontrolle dienten, blieb die Fettbräunung aus (DOI: 10.1038/s41467-017-02068-0).

 

Der TGR5-Rezeptor stellt somit aus Sicht der Autoren ein mögliches Arzneistoff­target dar, um auch beim Menschen eine Umwandlung von weißem in beiges Fettgewebe anzuregen. Andere Zielstrukturen, die hierfür infrage kommen, sind laut früheren Erkenntnissen β3-Rezeptoren, Mineralocorticoid-Rezeptoren, der Brain-derived Neurotropic Factor (BDNF), Peroxisom Proliferator-Activated Receptor-γ (PPAR-γ) und Cyclooxygenase 2. Sie alle haben sich jedoch bislang als zu unspezifisch erwiesen (lesen Sie dazu auch PZ 33/2016, Seite 30). /

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa