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Bankenabend

»Wir sollten uns freuen«

25.01.2017  10:42 Uhr

Von Daniel Rücker, Schladming / Über eine Anstellung im Supermarkt gelang dem CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach der Einstieg in den Arbeitsmarkt. Nun ist er einer der präsentesten Bundestagsabgeordneten. Für die nächste Legislaturperiode kandidiert er aber nicht mehr. Beim Pharmacon in Schladming erfreute der unterhaltsame Redner noch einmal die Zuhörer mit Anekdoten, Scherzen und seriösen politischen Einschätzungen.

»Vertrauen sie nur Politikern, die lachen können«, war Bosbachs erster Ratschlag für die rund 400 Kongressteilnhemer. Politik sei zwar fraglos wichtig, sie werde aber nicht besser, wenn Politiker nicht lachen könnten, sagte Bosbach. Das helfe auch gegen Politikverdrossenheit in der Bevölkerung. Wobei er das eigentliche Problem nicht in der Politikverdrossenheit sieht, sondern in der Politikerverdrossenheit.

 

Neben mehr Fröhlichkeit wünscht sich Bosbach auch mehr Begeisterung der Deutschen für ihr Land. Bosbach: »Wenn die Franzosen oder Amerikaner ihren Nationalfeiertag haben, dann feiern sie ausgelassen ein Fest. Bei uns Deutschen ist der 3. Oktober ein sehr ernster und wenig heiterer Tag. Dabei haben wir mit der Wiedervereinigung ohne einen einzigen Schuss oder einen Toten etwas in der Welt Einmaliges geschaffen. Wir sollten uns freuen. Es war ein Glücksfall und eine Leistung, auf die wir sehr stolz sein können.« Freuen sollten wir uns auch über die Entwicklung im Osten der Republik, sagte Bosbach. Zwar habe es mit den blühenden Landschaften deutlich länger gedauert als erwartet – der Westen habe damals die Wirtschaftsleistung des Ostens deutlich überschätzt –, aber nun hätten die Deutschen viel erreicht. Städte im Osten wie Dresden, Leipzig oder Weimar seien heute mindestens so schön wie im Westen.

 

Trotz der erfreulichen Entwicklung hierzulande gebe es derzeit in vielen Ländern Probleme, die für uns längst als gelöst galten. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass Demokratie, Frieden und Selbstbestimmung von Staaten keine Selbstverständlichkeit ist. So seien im Ukraine-Konflikt erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg Staatsgrenzen durch militärische Interventionen verschoben worden. Das dürfe der Europäischen Union (EU) nicht egal sein. Mit dem Brexit und den bevorstehenden Wahlen in Italien und Frankreich stünden der EU schwierige Zeiten bevor. Wichtig sei es nun, dass die EU den Mitgliedsstaaten ausreichend Gestaltungsspielraum gebe. Eine EU, die sich in alles einmische, sei der falsche Weg. Bosbach: »Europa muss sich um alles kümmern, was in seiner Verantwortung liegt. Es soll sich aber nicht um Dinge kümmern, die die Nationalstaaten selbst erledigen können.«

 

Sorgen bereiten Bosbach die Banken in Frankreich und Italien. Komme es hier zu einer Krise, wäre dies eine enorme Aufgabe, weit größer als die Krise in Griechenland. Mit Blick auf Letztere sieht der Unionspolitiker keinen Grund, warum die Bevölkerung eines Landes auf Kosten der Bevölkerung anderer Länder leben soll.

 

Kritisch sieht Bosbach die Äußerungen von Donald Trump. Es sei falsch, diese Statements als Klartext zu bezeichnen. Tatsächlich seien sie Ausdruck einer schlechten Erziehung. Verständnis hat der Unionspolitiker allerdings für Trumps Forderung an die Europäer, sich finanziell stärker an der Finanzierung der Nato zu beteiligen.

 

Die Flüchtlingspolitik vieler EU-Staaten verärgert Bosbach. Seine Heimatstadt Bergisch Gladbach habe mehr Flüchtlinge als Portugal. Sieben EU-Länder hätten weniger als 1000 Flüchtlinge aufgenommen. Diejenigen Länder, die keine Flüchtlinge aufgenommen hätten, bekämen derzeit das meiste Geld von der EU. Das könne nicht richtig sein. Am Ende zieht Bosbach dann aber doch ein positives Fazit: »Es ist ein Glück, in Deutschland geboren zu sein.« /

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