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Bluthochdruck bei Älteren

Europäische Grenzwerte bleiben

25.01.2017  10:42 Uhr

Von Annette Mende / Ein zu hoher Blutdruck sollte auch bei älteren Menschen vermieden werden, doch gehen die Meinungen darüber auseinander, welche Grenz- und Zielwerte für betagte Hypertoniker gelten sollen.

 

In einer gemeinsamen Empfehlung haben die US-amerikanischen Fachgesellschaften American College of Physicians und Academy of Family Physicians kürzlich den Grenzwert für den systolischen Blutdruck bei Älteren angehoben. Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) kann das nicht nachvollziehen und betont, dass die niedrigeren Grenzwerte in Europa weiter Bestand haben.

 

Laut den geltenden europäischen Leitlinien sollen ältere Patienten unter 80 Jahren ab einem systolischen Blutdruck von 160 mmHg mit Antihypertensiva behandelt werden, wenn nicht medikamentöse Maßnahmen zur Blutdrucksenkung keinen Erfolg gezeigt haben. Dabei sollen Zielwerte zwischen 140 und 150 mmHg angestrebt werden. Für besonders leistungsfähige Patienten kommt eine strengere Blutdruckeinstellung auf unter 140 mmHg infrage, bei gebrechlichen Personen richtet sich der Zielwert nach der individuellen Verträglichkeit. Auch für Senioren über 80 Jahren gilt das Blutdruckziel 140 bis 150 mmHg, sofern sie in einem guten Allgemeinzustand sind.

 

Auf Basis einer aktuellen, in den »Annals of Internal Medicine« (DOI: 10.7326/M16-1754) erschienenen Metaanalyse haben nun die US-amerikanischen Fachgesellschaften ihre Empfehlungen gelockert. Sie raten, den Blutdruck von Patienten über 60 Jahren auf höchstens 150 mmHg zu senken. Nur bei Patienten, die bereits einen Schlaganfall hatten oder an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, gilt der Zielwert ≤ 140 mmHg.

 

Die DHL interpretiert die Ergebnisse anders. In einer Mitteilung verweist sie auf das in der Metaanalyse signifikant bessere Gesamtüberleben sowie die signifikant weniger Schlaganfälle und kardialen Ereignisse, wenn der systo­lische Blutdruckwert auf höchstens 140 mmHg gesenkt wurde. Auch die Altersgrenze von 60 Jahren lasse sich aus den Ergebnissen nicht ableiten, sie sei ein zufälliges Ergebnis und vor allem durch das Durchschnittsalter der Patienten in den berücksichtigten Studien bestimmt. Als Altersgrenze komme allenfalls das 80. Lebensjahr infrage. Viel wichtiger sei jedoch die individuelle körperliche und geistige Verfassung des Patienten. /

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