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Hilfswerk

Schlimmer als nach dem Tsunami

26.01.2010  18:31 Uhr

Von Daniel Rücker / Vor rund elf Jahren startete das Hilfswerk bayerischer Apotheker sein Engagement in Krisengebieten. Einer der größten Einsätze war die Hilfe nach dem Tsunami in Südostasien. Dr. Gerhard Gensthaler ist Geschäftsführer des Vereins, der heute »Apotheker helfen« heißt und seit dem Erdbeben die Menschen in Haiti unterstützt.

PZ: Wie hoch ist die Spendenbereitschaft der Apothekeri für Haiti?

 

Gensthaler: Die Spendenbereitschaft ist sehr gut. Die Kolleginnen und Kollegen sind immer erfreulich großzügig, da sie aus früheren Aktionen wissen, dass dieses Geld nicht nur sinnvoll, sondern auch ohne Verwaltungskosten eingesetzt wird. Bei »Apotheker helfen« arbeiten der Vorstand und die Geschäftsführung ehrenamtlich. Ein gutes Beispiel für die große Spendenbereitschaft ist eine spontane Aktion von Noweda: Auf Bitten unseres Vorsitzenden Thomas Benkert und durch die Initiative von Noweda-Chef Wilfried Hollmann kamen innerhalb kürzester Zeit sagenhafte 85 000 Euro zusammen. Auch Sanacorp und Phoenix sind derzeit mit Spendenaufrufen für uns aktiv.

 

PZ: Was macht »Apotheker helfen« konkret mit dem Geld?

Gensthaler: Mit »Action medeor« stellen wir Emergency Health Kits zusammen, die sich jetzt immer stärker an den tatsächlichen Bedürfnisse der Ärzte vor Ort orientieren, mit denen wir in ständigem Kontakt sind. Zudem organisieren und finanzieren wir deren Transporte nach Haiti. Das wird immer schwieriger, obwohl alle uns bekannten Fluggesellschaften sehr großzügig sind. Bald beginnt für uns die Phase der mittelfristigen Hilfe. Derzeit überlegen wir dabei von den Lufttransporten auf Seetransporte umzustellen.

 

PZ: Mit welchen anderen Hilfsorganisationen arbeiten Sie zusammen?

 

Gensthaler: Wie bei früheren Katastrophen arbeiteten wir gleich zu Beginn mit der Ärzteorganisation »Humedica« zusammen. Dieses Mal kamen sehr schnell intensive Kontakte mit »Unseren kleinen Brüdern und Schwestern« zu Stande. Zusätzlich ergab sich sofort wieder eine gute Zusammenarbeit mit I.S.A.R., mit denen wir letztes Jahr in Sumatra sehr effektiv zusammengearbeitet haben.

 

Über HOPE 87 stehen wir in Kontakt mit den Salesianern in Port-au-Prince. Aber auch und vor allem ist die Flughafenfeuerwehr in München mit ihrer Hilfsorganisation »Navis« zu nennen, die jetzt auch außerhalb von Port-au-Prince gute Arbeit zusammen mit kubanischen und amerikanischen Ärzten leistet.

 

PZ: Wie lange werden Sie sich in Haiti engagieren?

 

Gensthaler: So lange es nötig sein wird. Konkret werden wir nach Abschluss der Soforthilfe zur mittelfristigen Hilfe übergehen, die dann in eine langfristige münden kann. Auch der Vorstand von »Apotheker helfen« hat sich für ein längerfristiges Engagement ausgesprochen. Besonderes Augenmerk legen wir zusammen mit »Unseren kleinen Brüdern und Schwestern« auf die Seuchenprophylaxe und versuchen schon jetzt, die anstehenden Impfungen zu organisieren.

 

PZ: Gibt es Aufgaben, die Sie in Haiti eigentlich übernehmen möchten, für die aber das Geld fehlt?

 

Gensthaler: Um nur eine zu nennen: die Mithilfe beim Wiederaufbau und der Ausrüstung von zerstörten Krankenhäusern von befreundeten Organisationen und die Rekonstruktion einer funktionierenden Wasserversorgung in diesen Häusern. Nur dann ist eine geordnete Versorgung der Menschen langfristig garantiert.

 

PZ: Spendenwillige haben Sorgen, dass ihre Spende nicht bei den Bedürftigen ankommt, sondern zu einem guten Teil die Verwaltung der Hilfsorganisation finanziert. Wie hoch ist der Anteil der Verwaltungskosten bei »Apotheker helfen«?

 

Gensthaler: Unsere Organisation arbeitet komplett ehrenamtlich. Es werden lediglich für die Geschäftsstelle Kosten, Telefon, Fax oder Porto übernommen. Dieser Betrag liegt unter 1 Prozent des Spendenaufkommens. /

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