Pharmazeutische Zeitung online
Gesetzliche Krankenversicherung

Kassen verstärken Prävention

26.01.2010  18:31 Uhr

Von Martina Janning, Berlin / Die Krankenkassen haben ihre Angebote zur Vorbeugung und Gesundheitsförderung im Jahr 2008 ausgebaut und engagierten sich vor allem in Kindergärten und Schulen, zeigt ein aktueller Bericht. Für die Zukunft wünschen sich die Kassen mehr politische Unterstützung in Sachen Prävention.

Jeder achte gesetzlich Versicherte hat 2008 von den Kassenangeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung profitiert. Insgesamt gaben die Kassen knapp 340 Millionen Euro für Primärprävention aus. Das waren 40 Millionen Euro mehr als im Jahr 2007. Hinzu kamen die Aufwendungen der Kassen für Sekundär- und Tertiärprävention, wie etwa Untersuchungen zur Früherkennung und Vorsoge, ambulante Rehabilitation und Patientenschulungen sowie für medizinische Primärprävention. Zur Letzteren zählen Schutzimpfungen, die im Berichtsjahr 2008 mit rund 1,8 Millionen Euro zu Buche schlugen.

 

Richtwert übertroffen

 

Die Wiedereinführung der nicht-medizinischen Primärprävention in die GKV sei eine Erfolgsgeschichte, urteilte Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund, der den Präventionsbericht im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes erstellte. Mit durchschnittlich 4,83 Euro je Versichertem sei der gesetzlich vorgesehene Richtwert von 2,78 Euro deutlich übertroffen worden, sagte Pick.

Die Angebote der Kassen deckten die gesetzlich vorgesehenen Bereiche Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum ab und bedienten drei Felder: Die individuelle Prävention mit Kursen und Seminaren für Versicherte, Aktivitäten im jeweiligen Lebensumfeld des Versicherten und die betriebliche Gesundheitsförderung. »Insbesondere Versicherte in schwierigen Lebenslagen haben ein deutlich erhöhtes Krankheitsrisiko, nutzen aber von sich aus seltener Gesundheitsförderungsangebote.

 

Bewegungsangebote für Frauen

 

Deshalb legen die Krankenkassen einen Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung im unmittelbaren sozialen Umfeld der Betroffenen«, erklärte Pick. Die Kassen hätten daher die auf das Lebensumfeld der Versicherten ausgerichteten Angebote weiter ausgebaut und im Jahr 2008 mehr als 22 000 Einrichtungen erreicht, 8000 mehr als im Vorjahr. Die Aktivitäten konzentrierten sich vor allem auf Kindertagesstätten und Schulen. Rund die Hälfte der Projekte hatte den Schwerpunkt Bewegung, es folgte Ernährung.

 

Ein Plus verzeichnen die Kassen auch bei individuellen Präventionsangeboten. 2008 zählten sie 2,1 Millionen Kursteilnehmer, das waren 0,2 Millionen mehr als im Jahr 2007. Besonders beliebt waren Bewegungsangebote, vor allem bei Frauen. Sie stellten gut drei Viertel der Kursteilnehmer. Anders bei der betrieblichen Gesundheitsförderung. Mit 64 Prozent erreichten diese überwiegend Männer. Die Gesundheitsförderung im Betrieb legte gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zu und erreichte laut Report knapp 4800 Betriebe. Rund 820 000 Beschäftigte nutzten die Angebote, ein Zuwachs um 30 Prozent.

 

Pick bescheinigte den Aktivitäten in den Lebensumfeldern eine deutliche Steigerung der Qualität und machte dafür verstärkte Aktivitäten, konkrete Projektziele und eine Überprüfung der Ergebnisse verantwortlich. Er plädierte dafür, die Prävention in diesem Bereich weiter auszubauen.

 

Von der schwarz-gelben Regierung wünschen sich die Krankenkassen, dass diese die Prävention wie bereits angekündigt weiter stärkt. »Prävention darf weder als Verschiebebahnhof noch als primär medizinische Domäne verstanden werden«, sagte der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes Karl-Dieter Voß. Er betonte, dass Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei und als Element von Sozial-, Arbeits- und Wirtschaftspolitik sowie von Familien- und Bildungspolitik gesehen werden müsse. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa