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Krebszellen

Metformin-Kombi kappt Energieversorgung

10.01.2017  16:11 Uhr

Von Sven Siebenand / Die Kombination aus Metformin und dem Reserpin-Derivat Syrosingopin könnte ein starkes Doppel gegen Krebs sein. Das geht aus einer Publikation eines Forscherteams unter der Leitung von Professor Dr. Michael Hall vom Biozentrum der Universität Basel im Fachjournal »Science Advances« hervor (DOI: 10.1126/sciadv.1601756).

 

Wie die Wissenschaftler in einer Pressemeldung der Hochschule informieren, ist die übliche therapeutische Dosis von Metformin, wenn es bei Diabetikern zur Blutzuckersenkung eingesetzt wird, für eine effektive Bekämpfung von Krebszellen zu niedrig. Wird es in höheren Dosen eingesetzt, bremst es zwar das Wachstum von Krebszellen, aber die Nebenwirkungsrate erhöht sich. Daher suchten die Forscher nach einem Kombinationspartner für Metformin, der eine krebshemmende Wirkung des Biguanids auch bei geringen Dosen ermöglicht. Fündig wurden sie bei dem Reserpin- Abkömmling Syrosingopin, einem Blutdrucksenker.

 

Doppelte Blockade

 

In Proben von Leukämiepatienten konnten die Forscher nachweisen, dass mithilfe dieser Wirkstoffkombination fast alle Tumorzellen abgetötet wurden. Auch Tierversuche erbrachten vielversprechende Ergebnisse: Bei Mäusen mit bösartigem Leberkrebs bildete sich die Lebervergrößerung nach der Therapie wieder zurück, Tumorknoten wurden weniger und bei einigen Tieren verschwand der Tumor sogar.

 

Die Forscher haben auch eine Erklärung dafür, warum die Kombination aus Metformin und Syrosingopin so wirksam ist. Beide Wirkstoffe stören Vorgänge, die der Zelle lebenswichtige Energie liefern. So blockiert Metformin die Atmungskette in den Mitochondrien. Das allein reicht jedoch nicht aus, um die Krebszelle entscheidend zu treffen. Sie kann dann immer noch Energie aus dem anaeroben Abbau von Glucose beziehen. An der Glykolyse ist unter anderem das Enzym α-Enolase beteiligt. Dieses wird nun durch Syrosingopin blockiert. Die Kombination der beiden Wirkstoffe kappt damit zugleich zwei Energiequellen der Krebszelle und könnte dadurch das Tumorwachstum hemmen.

 

Positiv sind auch Untersuchungen, die zeigen, dass sich die Wirkung auf Krebszellen beschränkt. Denn diese haben aufgrund ihrer gesteigerten Stoffwechselaktivität und des schnellen Wachstums einen besonders hohen Energieverbrauch und reagieren daher besonders empfindlich, wenn man ihnen die Energieversorgung abschneidet. Die Forscher wollen nun die Entwicklung dieser Kombinationstherapie weiter vorantreiben. /

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