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Beleuchtung

Der richtige Mix aus Licht und Schatten

Datum 12.01.2010  15:09 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Leuchten gibt es in jeder Apotheke – unter der Decke, über dem Handverkaufstisch, im Schaufenster. Die Beleuchtung dient nicht nur der besseren Sicht, sondern schafft auch Atmosphäre. Schön, wenn sie möglichst wenig Strom benötigt.

Kein Verkaufsraum wirkt einladend, wenn er nur mit ein paar Neon-Röhren unter der Decke beleuchtet wird. Wer die Möglichkeiten von Licht zu nutzen weiß, kann für sein Geschäft viel erreichen. Zeitgemäße Beleuchtungskonzepte bezwecken nicht nur, dass die Verkaufsfläche ausreichend hell ist und die Waren zu erkennen sind. Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Kunde wohl fühlt und motiviert ist, etwas zu kaufen. Die Mode-Branche und der Lebensmitteleinzelhandel liefern gute Beispiele, wie man Ware mit spezieller Beleuchtung ansprechend in Szene setzen kann.

Die Kunst liegt in der richtigen Verteilung von Licht und Schatten. Zu starke Helligkeitsunterschiede wirken ermüdend, denn das Auge muss sich ständig neu einstellen. Zu geringe Unterschiede werden ebenso als unangenehm empfunden, weil sie einen monotonen Raumeindruck vermitteln. Licht unterstützt die Raumgliederung und leitet den Kunden. Es bewirkt die plastische Wahrnehmung von Gegenständen und damit die leichte Orientierung im Raum. Wie geht man bei der Lichtplanung vor? »Das natürliche Licht ist immer Ausgangspunkt aller Überlegungen. Wo natürliches Licht ist, sollte es bewusst in die Gestaltung einbezogen werden. Je mehr, desto besser«, findet Klaus Bürger, Innenarchitekt aus Krefeld. »Überhaupt muss die Beleuchtung bei der Planung einer Apotheke von Anfang an mitüberlegt werden. Die fertige Offizin einfach mit Leuchten zu bestücken, wäre fatal.«

 

Mit Beleuchtung Akzente setzen

 

Wenn es um die Beleuchtung von Verkaufsräumen geht, unterscheiden Innenarchitekten verschiedene Beleuchtungsarten mit unterschiedlichen Funktionen. Die Allgemeinbeleuchtung besteht in der Regel aus einer gleichmäßigen Ausleuchtung, die zunächst einmal für gute Sicht sorgt und Ausgleich zum fehlenden Tageslicht schafft. Insbesondere bei Läden mit einseitigem Tageslichteinfall und großer Ladentiefe muss der Lichtplaner für ein ausgewogenes Lichtbild sorgen.

 

Die sogenannte Akzentbeleuchtung dient in erster Linie dazu, die Aufmerksamkeit des Kunden auf die Ware zu lenken und sie aus dem Umfeld hervortreten zu lassen. Die Effektbeleuchtung wiederum hat vor allem gestalterische Funktion. Hier kann man beispielsweise mit Farben »spielen« oder Interieur-Details hervorheben.

 

Die Ära der Glühlampen geht bekanntlich zu Ende. Zu viel der eingesetzten Energie wandelt sie in Wärme statt in Licht um. Als der wichtigste Lampentyp für Verkaufsräume gelten gegenwärtig die Halogen-Metalldampflampen (HIT-Lampen). Die Auswahl an Formen für den Innen- und Außenbereich ist sehr groß. HIT-Lampen zeichnen sich durch hohe Lichtausbeute und vor allem eine sehr gute Farbwiedergabe aus. Das ist in Apotheken wichtig, um der Vielfarbigkeit der Verpackungen gerecht zu werden.

 

Von Vorteil ist zudem die lange Lebensdauer der HIT-Lampen. Anders als Glühlampen, deren Glühdraht irgendwann beim Anknipsen einfach durchschmort, fallen HIT-Lampen nicht plötzlich aus. Ihre Lichtstärke lässt langsam nach. »Man sollte HIT-Lampen grundsätzlich nach drei bis vier Jahren komplett austauschen, bevor das Licht spürbar schwächer wird«, rät Nuran Ersoy, Marketing- und PR-Managerin bei der Oktalite Lichttechnik GmbH in Köln. Um die volle Beleuchtungsstärke bis dahin zu erhalten, sind kleine Wartungsarbeiten empfehlenswert. »Auf das Glas der Leuchtmittel und auf die Reflektoren setzt sich natürlich auch Staub ab. Deswegen sollte man sich alle Leuchten ein- bis zweimal im Jahr vornehmen und den Staub abwischen.« Übrigens: Als »Leuchte« bezeichnen Fachleute die gesamte Beleuchtungseinheit inklusive aller für Befestigung, Betrieb und Schutz der Lampe notwendigen Komponenten. Von »Lampe« spricht man im Fachjargon nur, wenn es um das Leuchtmittel selbst geht, also die Einheit, die elektrische Energie in Licht umwandelt.

 

In Baumärkten und Lampengeschäften sind derzeit die LED-Lampen (Light Emitting Diode) der Renner. Hinsichtlich Lichtausbeute und Effizienz erreichen die Leuchtdioden aber bisher noch nicht den Standard hochwertiger konventioneller Lampentechnologie. In Verkaufsräumen eignen sie sich aber schon heute für inte­ressante Effektbeleuchtungen und Farbspiele. Fachleute gehen davon aus, dass LED schon in einigen Jahren für die Allgemein- und Akzentbeleuchtung zur Verfügung stehen werden. Doch die Entwicklungen schreiten fort. Stichwort: organische Leuchtdioden (OLED). Anders als LED, die ihr Licht gerichtet abgeben, sind OLED flächige Lichtquellen mit diffusem Licht. OLED lassen sich gut in Oberflächenstrukturen einfügen und eignen sich daher für die großflächige Beleuchtung. Farbig schimmernde Decken oder Fenster, die nach Einbruch der Dunkelheit ein subtiles Licht erzeugen, könnten dank OLED künftig zum Alltag gehören.

 

»Von Apothekern höre ich oft den Wunsch, einfach ein bisschen mehr Licht in ihrer Apotheke zu haben. Aber nur ein paar Leuchten dazu zu montieren, bringt gar nichts. Das ist Flickschusterei«, konstatiert der Innenarchitekt Bürger. »Die Beleuchtung ist Teil der Gesamtwirkung und die muss harmonisch bleiben. Licht ist ein sehr sinnliches Element, das man gezielt einsetzen muss. Die Apotheker können hier übrigens einiges von anderen Branchen, zum Beispiel von Coffee-Shops, lernen.«

 

Beleuchtete Sichtachsen

 

In der Apotheke gibt es typische Bereiche und Flächen, die beleuchtet werden müssen: Eingangsbereich, Schaufenster, Freiwahl, Handverkaufstisch, die Front hinter dem HV-Tisch und die Zone für die vertrauliche Beratung.

 

Der Eingangsbereich ist für die Lichtplanung aus mehreren Gründen interessant. Hier kann sich entscheiden, ob der Kunde das Geschäft überhaupt betritt. Schon der Blick durch die Tür sollte beleuchtete Sichtachsen zeigen, die Interesse für den hinteren Ladenbereich wecken. Eine wichtige Aufgabe der Lichtplanung im Eingangsbereich besteht auch darin, den Helligkeitsübergang zwischen Tageslicht und Kunstlicht im Inneren herzustellen.

 

Die Schaufenster-Beleuchtung dient dazu, das Interesse der Passanten auf die Apotheke zu lenken – und das nicht nur in der Dunkelheit. Auch bei Tage soll sie die Blicke der Vorübergehenden einfangen. Liegt die Schaufensterfront auf der Sonnenseite, kann eine zu schwache Beleuchtung die Schaufenster wie dunkle Löcher in der Fassade erscheinen lassen. Da es praktisch unmöglich ist, mit dem ungetrübten Sonnenstrahl zu konkurrieren, wird der Lichtplaner versuchen, im Schaufenster dort Akzente zu setzen, wo der Tageslichteinfall nicht ganz so stark ist. Auch das Umfeld der Apotheke ist bei der Lichtplanung zu berücksichtigen. Unter Umständen ist man beispielsweise in einer Ladengalerie gezwungen, das Lichtniveau nach oben zu korrigieren, wenn die angrenzenden Läden sehr stark erleuchtet sind.

 

Gutes Licht am HV-Tisch ist wichtig, um die Konzentration zu fördern und frühzeitiger Ermüdung gegenzuwirken. »Es geht ja nicht nur um die Kunden. Wenn man den ganzen Tag in der Apotheke steht, will man sich doch auch selbst an seinem Arbeitsplatz wohlfühlen. Man braucht eine angenehme Atmosphäre. Das Licht soll anregend und nicht trostlos wirken«, so die Überzeugung von Bürger.

 

Wenn es ums Stromsparen geht, denken die meisten vor allem an Energiesparlampen. Doch eine intelligente Lichtplanung ist mindestens genauso wichtig, um Energie effizient zu nutzen. Im Einzelhandel steht heute vielfach die Stärke der Grundbeleuchtung zur Disposition. Denn je heller die Grundbeleuchtung, desto mehr Energie ist nötig, um Kontraste und Akzente zu erzeugen. Wer in der Apotheke gezielt Energie sparen will, sollte sich Rat von einem professionellen Lichtplaner holen. »Mit einer optimalen Lichtplanung lässt sich der Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent senken, ohne dass Helligkeit, Lichtwirkung und Atmosphäre darunter leiden«, berichtet Nuran Ersoy. »Man arbeitet dabei vor allem mit einem ausgeklügelten Mix aus Akzent- und Flächenbeleuchtung und moderner Reflektortechnik.« Reflektoren sorgen dafür, dass das Licht gebündelt und im gewünschten Ausstrahlwinkel möglichst blendfrei auf das Produkt gerichtet wird.

 

Elektronische Steuerung spart Geld

 

Ein weiterer Ansatzpunkt für mehr Energieeffizienz in der Beleuchtung sind elektronische Lichtsteuerungssysteme. Damit lässt sich das künstliche Beleuchtungsniveau permanent mittels kleiner Sensoren in der Decke tageslichtabhängig steuern. Investitionen in ein modernes Beleuchtungskonzept können sich relativ schnell durch Einspareffekte amortisieren. Aus Sicht von Bürger lohnt sich eine gute Beleuchtung aber nicht nur zum Stromsparen. »Wenn sich die Kunden wohlfühlen, steigt auch der Umsatz.« /

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