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Dioxin

Vorläufige Entwarnung

04.01.2011  17:26 Uhr

dpa / Hühner, Puten und Schweine haben mit Dioxin verseuchtes Futter erhalten. Nach bisherigen Erkenntnissen besteht für Verbraucher keine akute Gefahr, da die in den tierischen Produkten enthaltenen Konzentrationen gering sind.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt vorläufig Entwarnung für Verbraucher wegen dioxinbelasteter Eier. »Von den Informationen, die wir haben, kann man davon ausgehen, dass eine akute Gefährdung des Verbrauchers beim Verzehr von Eiern nicht besteht«, sagte der Leiter für Futtermittel bei der Bundesbehörde, Helmut Schafft, in einem Expertengespräch mit der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. »Es deutet vieles darauf hin, dass hier keine exorbitant hohen Konzentrationen in den Lebensmitteln gefunden werden.« Vorläufige Ergebnisse seien nicht besorgniserregend. Der Wissenschaftler geht dabei von einem Verzehr normaler Mengen an Eiern aus, also etwa ein Ei pro Tag. Möglicherweise könnten die Dioxinkonzentrationen in den Eiern den rechtlich verbindlichen Höchstgehalt aber überschreiten, sagte Schafft. In der Europäischen Union gilt eine Belastung von 3 Pikogramm Dioxinen pro Gramm Fett als Höchstgehalt, das entspricht drei billionstel Gramm. Die kurzfristige Überschreitung solcher Mengen sei zwar nicht erwünscht, führe aber gesundheitlich noch zu keinen Komplikationen, sagte Schafft. Angesichts der Maßnahmen der Bundesländer rechnet das Bundesinstitut damit, dass die Dioxinbelastung in Kürze wieder deutlich sinkt. Dioxine seien allerdings überall vorhanden, sagte der Wissenschaftler. »Wir können auch mit noch so strengen Maßnahmen nicht verhindern, dass wir Dioxine über unsere Lebensmittel – und insbesondere sind es die Lebensmittel tierischen Ursprungs, also Milch, Eier, Fleisch, Fleischwaren, Fisch und Fischwaren – aufnehmen«, betonte Schafft. Der Futtermittelexperte wies darauf hin, dass Dioxine langfristig wirken. »Der Mensch und die Tiere reichern diese Dioxine in ihrem Fettgewebe an.« In Tierversuchen seien Störungen des Immun- und des Nervensystems, der Fortpflanzung sowie des Hormonhaushaltes entdeckt worden.

 

Unter Dioxinen werden zwei Gruppen chemisch ähnlich aufgebauter chlorierter organischer Verbindungen zusammen­gefasst, polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane. Insgesamt existieren 210 solcher Substanzen, von denen 17 giftig sind. Einige Substanzen gelten als krebsauslösend. Der bekannteste Vertreter der Gruppe ist das als Seveso-Gift bekannt gewordene TCDD (2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin). Im Tierversuch kann es schon in einer Konzentration von einem Millionstel Gramm pro kg Körpergewicht tödlich sein.

 

In Lebensmittelproben werden routinemäßig die Konzentrationen der 17 toxischen Dioxine gemessen und aufsummiert, erklärt Dr. Thorsten Bernsmann vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland gegenüber der PZ. Im aktuellen Fall wurde eine Mischung aus verschiedenen giftigen Einzelsubstanzen gefunden. Dioxine entstehen unerwünscht etwa bei Verbrennungsprozessen mit Chlor und organischem Kohlenstoff bei Temperaturen zwischen 300 und 900 Grad. Auch bei chemischen Produktionsverfahren mit Chlor können die Stoffe entstehen, außerdem bei Waldbränden oder Vulkanausbrüchen. /

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