Pharmazeutische Zeitung online

Echter Thymian zum Sieger gekürt

03.01.2006  10:58 Uhr

Arzneipflanze des Jahres 2006

<typohead type="3">Echter Thymian zum Sieger gekürt

von Ralf Windhaber, Würzburg

 

Thymianpräparate sind aus der Behandlung von Husten und Erkältungen kaum mehr wegzudenken. Der Würzburger Studienkreis »Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde« hat den Echten Thymian als Arzneipflanze des Jahres 2006 ausgezeichnet.

 

Thymian zählt bei Erkältungskrankheiten zu den wertvollsten Arzneipflanzen. Schon die griechischen Ärzte der Antike - wie Hippokrates und Dioskurides - setzten »Thymos« bei Erkrankungen der Atemwege und vor allem als auswurfförderndes Mittel ein. Der berühmte deutsche Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs schrieb in seinem Kräuterbuch von 1543: »Thymian mit Honig gekocht und getrunken ist förderlich und nützlich denjenigen, die das Keuchen und das schwere Atmen haben.« In früheren Zeiten nutzte man das Kraut auch bei Verdauungsproblemen und äußerlich bei Insektenstichen, Kopf- und Gliederschmerzen.

 

Auch heute werden Thymianpräparate in vielfältiger Weise therapeutisch eingesetzt. Das Hauptindikationsgebiet sind auf Grund seiner auswurffördernden und krampflösenden Eigenschaften sowie antimikrobiellen Wirkung Erkältungen der Atemwege. Unterstützend werden Thymianpräparate auch bei Keuchhusten und Asthma verwendet.

 

Extrakte aus Thymiankraut lindern den Hustenreiz und beschleunigen den Abtransport des Schleims. Äußerlich wird er als durchblutungsförderndes, antibakterielles, aber auch desodorierendes Mittel, bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes als Gurgelmittel eingesetzt. Hauptinhaltstoff und zugleich für die Wirkung und Anwendung verantwortliche Komponente ist das ätherische Öl, dessen Gehalt zwischen 1,2 und 2,5 Prozent beträgt. Hauptkomponenten des ätherischen Öls sind die phenolischen Monoterpene Thymol (25 bis 50 Prozent) und Carvacrol (3 bis 10 Prozent). Weitere Inhaltsststoffe sind Labiatengerbstoffe und Flavonoide.

 

Der Echte Thymian (Thymus vulgaris L.) gehört zu den Lippenblütlern und ist mit vielen Sorten in Mittel- und Südeuropa und im Kaukasus beheimatet. Heute wird er in Mitteleuropa, Ostafrika, Indien, Israel, Marokko, Nordamerika und in der Türkei feldmäßig angebaut. Geringe Mengen kommen aus Deutschland, Spanien und Osteuropa.

 

Aromatischer Geruch

 

Dass der Thymian eine alte Arznei- und Nutzpflanze ist, zeigt auch sein Name. Er leitet sich von griechisch »thymiama« her, zu deutsch Räucherwerk. So nannte man auch den Weihrauch, der in den Tempeln den Göttern dargebracht wurde. Es handelt sich bei dieser Bezeichnung um eine Anspielung auf den intensiven Duft, den das Kraut abgibt und der auf das ätherische Öl zurückzuführen ist. Unter dem latinisierten Namen »herba thymiana« lernten unsere Vorfahren dann die Pflanze kennen, die von Mönchen aus dem Mittelmeerraum über die Alpen mitgebracht worden war. Daraus entstand der Name Thymian.

 

Der würzige, stark aromatische Geruch kann auch variieren. Dafür sind Pflanzen mit unterschiedlichen Garnituren an ätherischem Öl verantwortlich. In der französischen Küche darf der »thym« nicht fehlen und als Verbindung von Genuss- und Arzneimittel finden sich Thymianextrakte in vielen Kräuter- und Bitterlikören.

 

Erwähnenswert ist die symbolische Bedeutung, die der Thymian bei den Rittern hatte: Als ein Zeichen für Mut und Kraft steckten die Hofdamen ihren Favoriten vor einem Turnier ein Thymian-Sträußchen an die Rüstung. Ursache dafür liegt in dem griechischen Wort »Thymos«, das »Mut« und »Kraft« bedeutet.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa