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Übertragbare Colistin-Resistenz auch in Deutschland verbreitet

12.01.2016  13:52 Uhr

Von Annette Mende / Das übertragbare Gen MCR-1, das eine Resistenz gegen das Antibiotikum Colistin codiert, ist in Darmbakterien von Nutztieren auch in Deutschland weit verbreitet. Das ergab das Resistenzmonitoring des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Bis vor Kurzem war man davon ausgegangen, dass die Colistin-Resistenz nicht zwischen Bakterien übertragbar ist. Dann hatten jedoch chinesische Forscher MCR-1 als Resistenzgen gegen das Polypeptid-Antibiotikum identifiziert und es auf Plasmiden von Escherichia-coli- und Klebsiella-pneumoniae-Stämmen nachgewiesen. Das BfR untersuchte daraufhin Colistin-resistente Bakterien-Isolate der vergangenen Jahre rückwirkend bis ins Jahr 2012 gezielt auf das Vorhandensein von MCR-1 – mit häufig positivem Ausgang. Demnach ist die übertragbare Colistin-Resistenz auch hierzulande seit Jahren vorhanden, am häufigsten bei Escherichia coli von Mastgeflügel.

Welche Konsequenz diese Erkenntnis für die Behandlung von Infektionskrankheiten beim Menschen hat, ist noch unklar. Immerhin ist der Anteil Colistin- resistenter Bakterien-Isolate in den vergangenen Jahren in Deutschland nicht angestiegen. Das spricht gegen eine rasante Verbreitung, wie sie etwa die chinesischen Forscher befürchteten. Colistin wird in der Veterinärmedizin vor allem zur Behandlung von Darmerkrankungen bei Nutztieren eingesetzt. Beim Menschen ist es ein Reserveantibiotikum gegen Carbapenem-resistente Enterobakterien.

 

Nach dem Auftauchen von MCR-1 in Europa will die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) jetzt ihre Empfehlung zum Einsatz des Wirkstoffs in der Tierhaltung überarbeiten. Sie hatte sich bereits 2013 gegen die prophylaktische Anwendung ausgesprochen. Mit Colistin sollen demnach nur erkrankte Tiere und solche, die mit ihnen Kontakt hatten, behandelt werden. Um zu überprüfen, ob die Empfehlung angesichts der neuen Entwicklung ausreicht, tritt nun das Expertengremium erneut zusammen, das diese 2013 aussprach. Mit einem Ergebnis ist innerhalb der kommenden sechs Monate zu rechnen. /

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