Pfeiffer verkennt Apothekerleistung |
07.01.2014 16:51 Uhr |
Von Stephanie Schersch / Das Verhältnis zwischen Krankenkassen und Apothekern ist nicht immer einfach. Für neuen Ärger sorgt nun Kritik, die GKV-Spitzenverbandschefin Doris Pfeiffer in einem Interview mit der »Süddeutschen Zeitung« geäußert hat.
Auf die Frage, was ihr Sorgen bereite, antwortete Pfeiffer: »Die Apotheken.« Allein diesen Bereich klammere Schwarz-Rot von Reformen aus. »Dort hat die Koalition sogar ausdrücklich festgehalten, dass sich wirklich nichts ändert. Das ist unglaublich.« Insgesamt sei der Koalitionsvertrag zukunftsorientiert, bei den Apotheken würden jedoch »historisch überkommende Strukturen« eingefroren, so Pfeiffer. »Wir haben hier die gleiche Struktur wie in den siebziger Jahren. Da muss sich dringend was ändern.«
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt reagierte auf diese Äußerung mit deutlichen Worten. Die Aussagen diskreditierten die Arbeit von mehr als 50 000 Apothekern, »die sich bisher als Vertragspartner Ihres Verbandes und seiner Mitgliedskassen verstanden haben«, schreibt Schmidt in einem Brief an die Verbandschefin. Für viele Versicherte seien die Apotheken neben den Ärzten die wichtigsten Ansprechpartner in Gesundheitsfragen. Sie sorgten für Sicherheit in der Arzneimittelversorgung und garantierten ein hohes Maß an Mitmenschlichkeit »und dies unter den Bedingungen einer zunehmenden Bürokratisierung und Ökonomisierung, welche nicht zuletzt Ihr Verband zu verantworten hat«.
In den vergangenen Jahren habe sich das Verhältnis der Apothekerschaft zum Spitzenverband der Kassen erheblich verschlechtert, klagt Schmidt. »Nimmt man Ihre merkwürdige Interviewäußerung hinzu, drängt, sich die Frage auf, ob und wie Sie eigentlich in der Zukunft ein angemessenes Vertrauensverhältnis zwischen Vertragspartnern gestalten wollen.« /