| Cornelia Dölger |
| 02.12.2025 15:00 Uhr |
Den Arbeitsalltag in der Apotheke auch mit akuter Erkrankung meistern – laut einer Umfrage im Auftrag der PZ kommt das regelmäßig vor. / © Adobe Stock/Aliaksandr
Ein bis zweimal pro Jahr oder auch »alle paar Monate« gehen demnach fast zwei Drittel der befragten Apothekenmitarbeitenden auch krank zur Arbeit. »Mindestens einmal pro Monat« oder auch »mehrmals im Monat« fühlt sich knapp ein Viertel der Befragten dazu verpflichtet. Dass sie »nie« mit Krankheitssymptomen zur Arbeit gehen, gaben nur etwa acht Prozent an. Die Erhebung führte der Informationsdienstleister Marpinion im Auftrag der PZ in diesem Herbst durch.
Als Gründe zeichnen sich vor allem drei große Blöcke ab. Insbesondere spielt die Loyalität gegenüber den Kolleginnen und Kollegen eine gewichtige Rolle; mehr als 70 Prozent geben sie als Grund dafür an, trotz akuter Krankheit bei der Arbeit zu erscheinen. Fast 60 Prozent sehen den anhaltenden Personalmangel als Treiber. Und hohe persönliche Leistungsansprüche und Pflichtgefühl sind für fast 47 Prozent der Befragten die Beweggründe.
Dass Mitarbeitende sich stark persönlich verantwortlich fühlen, zeigt sich auch, wenn man sich die Gewichtung der Antworten anschaut. Bei der Frage, welche Aspekte am meisten Druck erzeugen, auch krank zur Arbeit zu gehen, spielen Leistungsansprüche und Pflichtgefühl die größte Rolle; auf einer Skala von 1 bis 6 erreichen diese Beweggründe einen Wert von 4,59.
Der soziale Druck durch Kolleginnen und Kollegen wird hierbei auch genannt, die Werte verteilen sich auf der Skala aber recht gleichmäßig. Kollegiale Erwartungen beeinflussen demnach das Verhalten durchaus, aber weniger stark als persönliche Ansprüche.
Finanzielle Gründe wie vertragliche Anreize oder Boni ohne Krankheitstage fallen hingegen kaum ins Gewicht. Direkte Einflussnahme durch Vorgesetzte nehmen ebenfalls nur wenige wahr; rund sieben Prozent der Befragten geben hier einen »sehr hohen Druck« an.
Vielmehr sehen sich viele von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern ermutigt, bei akuter Krankheit zuhause zu bleiben. Knapp zwei Drittel geben »eher ja« oder »ja« an. Für rund 13 Prozent fehlt diese Ermutigung durch Vorgesetzte allerdings.
Mehr Entlastung durch mehr Kolleginnen und Kollegen – dies sieht gut die Hälfte der Befragten als Lösung. Auf die Frage, welche Änderungen helfen würden, damit das Apothekenpersonal im Krankheitsfall weniger Druck verspürt, dennoch zu arbeiten, gaben 52 Prozent an: »Mehr Personalpuffer«. Mit gut einem Drittel folgt dahinter: »Wertschätzender Umgang mit Krankheitsthemen/Enttabuisierung«.