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Antikörper-Wirkstoff-Konjugate
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Augentoxizitäten im Fokus

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sind bei einigen Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium wichtige Therapieoptionen. Sie scheinen allerdings besonders häufig Nebenwirkungen am Auge zu haben, die in der Onkologie ansonsten eher selten vorkommen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 23.12.2024  16:20 Uhr

Möglichkeiten der Prävention

Um eine Verschlimmerung von Augentoxizitäten zu verhindern, sei etwa bei der Anwendung von Mirvetuximab Soravtansin und Tisotumab Vedotin bei betroffenen Patienten die Gabe von Corticosteroid-haltigen Augentropfen vor, während und nach der Infusion empfohlen, informiert Dr. Joann J. Kang, Ophthalmologin am Albert Einstein College of Medicine in New York. Im Fall von Belantamab Mafodotin sei dies jedoch nicht ausreichend gewesen, weshalb man gefäßverengende Augentropfen und kühlende Augenmasken getestet habe, um die Blutversorgung der Augen zu verringern. Eine weitere Möglichkeit bestehe darin, die AWK über einen längeren Zeitraum zu infundieren, um nicht so viel von dem toxischen Agens auf einmal zu verabreichen.

Eine Verlängerung der Infusionszeit wird auch in dem Artikel in »Cancers« als mögliche Strategie zur Reduktion der Toxizität genannt. Weitere Ansätze lassen sich im klinischen Alltag nicht umsetzen; sie umfassen demnach chemische Veränderungen der Linker und/oder der Antikörper-Komponente sowie die Möglichkeit, gleichzeitig mit dem AWK Antikörper zu verabreichen, die gegen die toxische Komponente des AWK gerichtet sind und diese abfangen sollen, was als Inverse-Targeting-Strategie bezeichnet wird.

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