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Thüringen

Aufsichtsbehörde hat kein Problem mit »Gesundheitsmarkt«

Aus Sicht des Thüringer Landesamts für Verbraucherschutz hält der neue »Gesundheitsmarkt« im Thüringer Treffurt die gesetzlichen Vorgaben ein. Das hat die zuständige Behörde am heutigen Montag auf PZ-Anfrage mitgeteilt. Die Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT) hatte hingegen rechtliche Bedenken geäußert.
Anne Orth
08.04.2024  17:16 Uhr

Bei Inspektion stellte Behörde keine Verstöße fest

Die Apothekenüberwachung des TLV habe in der vergangenen Woche eine unangekündigte Inspektion im »Gesundheitsmarkt« durchgeführt. »Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden. Deshalb sehen wir keinen rechtlichen Grund für eine Schließung«, informierte die Behördensprecherin.

Sie erläuterte auch den Hintergrund für die Gründung des Gesundheitsmarktes. So stehe für das Betreiben einer Apotheke oder Filialapotheke in Treffurt aktuell kein Apotheker zur Verfügung. Deshalb habe der Inhaber des Gesundheitsmarktes Treffurt nach einer Lösung gesucht, wie die Versorgung mit Arzneimitteln sichergestellt werden könne. Dabei habe er sich eng mit dem TLV abgestimmt und alles rechtlich abgesichert. »Daran gibt es aus unserer Sicht nichts zu beanstanden«, stellte die Behördensprecherin klar. Irreführend sei lediglich »ein Teil der Berichterstattung, sofern die Situation nicht ganz korrekt wiedergegeben wird«.

Außer in Treffurt gebe es in Thüringen noch drei weitere »Gesundheitsmärkte« mit ähnlichem Konzept, und zwar in Körner, Herbsleben und Kirchheilingen, teilte die Sprecherin mit. An allen drei Standorten seien in den vergangenen Jahren Apotheken geschlossen worden.

Was die Verwendung des »Apotheken-A´s« angeht, hat sich in der Zwischenzeit der Thüringer Apothekerverband (ThAV) eingeschaltet, der dafür zuständig ist. In der vergangenen Woche habe der ThAV den Betreiber des Gesundheitsmarkts aufgefordert, den Schriftzug zu entfernen, informierte Geschäftsführer Alexander Schneeberg auf Nachfrage der PZ. »Dieser hat uns zugesichert, dass der Schriftzug am 6. April 2024 entfernt werden solle«, berichtete Schneeberg.

Betreiber kann sich vorstellen, in Treffurt wieder eine Apotheke zu etablieren

Das Apotheken-A und der Schriftzug außen sind seit Samstag weg, versicherte Christoph Zähle, der den »Gesundheitsmarkt« in Treffurt und drei Apotheken in Mühlhausen betreibt, gegenüber der PZ. Dass an der Rechtmäßigkeit des neuen Angebots gezweifelt wird, ärgert ihn. Im Vorfeld war auch die Kammer über das Vorhaben (»Pick up«) informiert und die Aufsichtsbehörde eng mit eingebunden, beide hätten keine Einwände gehabt.

Ein Besuch der zuständigen Behörde in der vorigen Woche habe ebenfalls gezeigt, dass alles rechtens sei. »Es handelt sich um einen Gesundheitsmarkt, keine Apotheke«, stellte Zähle klar. Zugleich werde per Versandhandelserlaubnis ein »Pick-up-Modell« angewandt. Der Gesundheitsmarkt fungiere dabei als »Abholstelle« für die Patientinnen und Patienten. »Die PTA, die dort tätig sind, dürfen nicht beraten«, machte er deutlich. Wenn Patienten Fragen hätten, könnten sie in der »Anger Apotheke« in Oberdorla anrufen und sich dort von Apothekern beraten lassen.

Seit die Inhaberin der »Pilgrim-Apotheke« in Rente gegangen sei, gebe es keine Apotheke mehr in Treffurt. Ein Nachfolger habe sich nicht gefunden. »Wir haben die Möglichkeit gesehen, das Problem zu lösen und die Bevölkerung weiterhin wohnortnah zu versorgen«, beschreibt Zähle seine Motivation. »Wir sind aber bestrebt, dort wieder eine Apotheke zu etablieren«. Dafür müsse sich aber erst eine Apothekerin oder ein Apotheker finden.

Für die Sorgen der Apothekerschaft, die vor Apotheken ohne Apotheker warnt, habe er durchaus Verständnis. »In der heutigen Zeit muss man sich angesichts des Fachkräftemangels aber überlegen, wie man eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung hinbekommen kann«, gibt Zähle zu bedenken. In der aktuellen Situation könnten die Pläne, die Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach in seinem Eckpunktepapier zur Apothekenreform vorgestellt habe, durchaus eine Lösung sein, findet der Apotheker. Seiner Ansicht nach wäre es strategisch günstiger gewesen, offener in die Verhandlung über die Reformpläne zu gehen. Wenn es die Möglichkeit gäbe, »Light-Apotheken« an unterversorgten Standorten mit PTA und einer Beratung per Telepharmazie zu betreiben, würde er das durchaus befürworten, sagte Zähle gegenüber der PZ.

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