Aufhebung des Lieferkettengesetzes gefordert |
Der FDP ist das LkSG schon länger ein Dorn im Auge. Die Parteispitze hatte im Frühjahr bereits versucht, das EU-Lieferkettengesetz zu verhindern, das schließlich doch beschlossen wurde.
Am Mittwoch legte die FDP-Bundestagsfraktion einen Gesetzentwurf zur »Freiheit von Lieferkettenbürokratie und zur Aufhebung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes« (Lieferkettenbürokratiefreiheitsgesetz) vor.
Die Liberalen kritisieren darin vor allem, dass der Gesetzgeber mit dem LkSG einen bürokratischen Ansatz gewählt habe, um die deutschen Unternehmen dazu zu verpflichten, ihre globalen Lieferketten genauer zu kontrollieren. Daher habe sich das Gesetz, das im Frühjahr 2021 die damalige große Koalition aus Union und SPD in den Bundestag eingebracht und das der Bundestag am 11. Juni 2021 verabschiedet hatte, nicht bewährt. Aus Sicht der Liberalen bewirkt »die teure Lieferkettenbürokratie« einen »Kollateralschaden für die Menschenrechte«, da »gerade die ärmsten Länder aufgrund hoher Bürokratiekosten aus den Lieferketten deutscher Unternehmen gedrängt« würden.
Weit über den direkten Adressatenkreis des Gesetzes hinaus habe sich das LkSG als großes zusätzliches Handelshemmnis erwiesen. Eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter rund 2.400 auslandsaktiven Betrieben habe bereits 2023 gezeigt, dass die bürokratischen Belastungen des Gesetzes einen weitaus größeren Umfang angenommen haben, als ursprünglich von der damaligen Bundesregierung erwartet.
Die Liberalen gehen davon aus, dass mit der Ausweitung des Anwendungsbereichs des Gesetzes auf Unternehmen mit mindestens 1000 Beschäftigten seit 1. Januar 2024 auch die Bürokratiebelastung deutlich angewachsen sei. Wenn sich Unternehmen aus Sorge vor Bußgeldern aus den Ländern zurückzögen, die von Investitionen aus Deutschland am meisten profitieren würden, sei niemandem geholfen. Es müsse dann davon ausgegangen werden, dass die Marktlücke vielfach von jenen Staaten gefüllt werde, die sich nicht an hohe Standards gebunden fühlten – mit entsprechend negativen Folgen für Menschenrechte, Arbeitsstandards und Umweltschutz, führen die Liberalen weiter aus.
Die Unterzeichner fordern daher, das Gesetz mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Damit könnten die schätzungsweise 2217 betroffenen Unternehmen mit mindestens 1000 Mitarbeitern Kosten in Höhe von rund 43,5 Millionen Euro einsparen, wodurch deren Produktivität erhöht werde. Auch die öffentlichen Haushalte würden entlastet, da der Bund die Einhaltung der Berichtspflichten nicht mehr kontrollieren müsse, argumentieren die FDP-Abgeordneten.