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ADHS bei Erwachsenen

Auf Selbstdiagnosen ist kein Verlass

Schon wieder das Teamtreffen im Job verpasst, die Abgabefrist für ein Projekt versäumt und dann noch die Freundin angebrüllt? Glaubt man manchen Beiträgen in sozialen Medien, kann der Grund dafür nur ADHS sein – Modediagnose oder zu wenig beachtetes Problem?
dpa
03.01.2025  15:00 Uhr

Lange war die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) eher ein Thema bei Kindern. Nun steigt die Suche nach Selbsttests für Erwachsene im Internet rasant. Bei einer US-Umfrage ging bereits ein Viertel der Teilnehmer davon aus, unter ADHS zu leiden. Kann das sein? Selbst beim Zuspätkommen ist ADHS neuerdings als Entschuldigung zu hören. »Das gilt schon fast als fancy«, sagt Andreas Reif, Leiter der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Uniklinik Frankfurt. Dabei sei das beiläufige Erwähnen psychischer Erkrankungen ansonsten eher ein Tabu. »Es rennt normalerweise auch niemand durch die Gegend und sagt, ich habe Schizophrenie«, ergänzt der Facharzt.

ADHS hängt mit einem gestörten Stoffwechsel des Botenstoffs Dopamin im Gehirn zusammen – in der Regel von der Kindheit an. Außer nach Unfällen mit Hirnschädigung können Erwachsene die psychische Erkrankung nicht plötzlich bekommen. Vererbung spielt nach dem heutigen Stand der Forschung die größte Rolle. Doch kein einzelnes Gen ist verantwortlich, es ist ein wechselndes Zusammenspiel von Erbfaktoren. »Der Punkt, an dem es kippt, ist nicht klar definiert«, sagt Reif. Eine wichtige Rolle beim Ausgleich spielten intellektuelle Fähigkeiten. Deshalb bekomme auch nicht jeder Mensch mit dieser Dopamin-Störung automatisch Probleme im Leben.

Promis outen sich mit ADHS

Ist es möglich, dass ein ADHS-Outing von Weltstars wie Jennifer Lopez oder Justin Bieber einen Trend geweckt hat unter dem Motto: Hab ich das auch? Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen ging seinem persönlichen Verdacht in einer TV-Doku nach und fand ihn nach einem Diagnose-Verfahren an der Uni-Klinik Bonn bestätigt.

Nach Daten der Krankenkasse AOK gab es zwischen 2006 und 2023 bei den Diagnosen einen Anstieg von hyperkinetischen Störungen, zu denen auch ADHS zählt, von 0,1 auf 0,5 Prozent bei erwachsenen Mitgliedern. Die Medizin geht davon aus, dass konstant 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung an ADHS leiden. Diese Zahl steigt also nicht, augenscheinlich aber die Wahrnehmung der Erkrankung.

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