Auf die Wortwahl kommt es an |
Was die schwedische Arbeit unter anderem wertvoll mache, seien ihre Konsequenzen für die Corona-Situation und die damit einhergehenden Lockdown-Phasen. So zeige sie, wie wichtig das in der Pandemie genutzte Vokabular sei. ««Kontaktbeschränkungen» sind ein Vermeidungsziel und derartige Ziele funktionieren schlechter», so Lippke. Noch dazu sei der Begriff unklar formuliert und problematisch, vor allem in Verbindung mit dem sogenannten Social Distancing: «Es geht schließlich nicht darum, soziale Kontakte einzuschränken, sondern physisch Abstand zu halten.»
Gerade mit Blick auf soziale Beziehungen und die Gefahr der Vereinsamung sollten Maßnahmen daher als Annäherungsziele formuliert werden. «Diese könnten heißen «Ich bleibe zu Hause» oder «Ich rufe jeden Tag einen meiner Freunde an»», führt die Psychologin aus.
Ebenso sei wichtig, Flexibilität zu wahren, die überhaupt für den Erfolg von Vorsätzen eine große Rolle spiele: «Für den Lockdown bedeutet das beispielsweise, neue Wege des Kontakthaltens zu finden, etwa durch digitale Formate.»
Lippke meint, dass die Corona-Pandemie ein Anlass für die Reflexion der eigenen Vorsätze sein könnte: «Wir befinden uns in einer Zeit, andere Ziele zu bilden, die mehr mit der Verortung des Ichs in der Gemeinschaft zu tun haben, anstatt sich etwa darin zu erschöpfen, mehr Sport treiben zu wollen.»