Chloroprocain|Ampres®|59|2014 |
Sintetica
10 mg/ml Injektionslösung
20 mg/ml Injektionslösung
Ampres ist indiziert bei Erwachsenen zur Spinalanästhesie, wobei die Dauer des chirurgischen Eingriffs 40 Minuten (10 mg/ml) beziehungsweise 60 Minuten (20 mg/ml) nicht überschreiten sollte.
Chloroprocain ist ein Lokalanästhetikum vom Ester-Typ. Es blockiert die Bildung und Weiterleitung von Nervenimpulsen, vermutlich indem es den Schwellenwert für die elektrische Reizung des Nervs erhöht, die Ausbreitung des Nervenimpulses verlangsamt und den Anstieg des Aktionspotenzials abbremst.
Die Dosierung von Chloroprocain muss je nach körperlichem Zustand des Patienten sowie dessen zusätzlicher Medikation individuell festgelegt werden. Die Wirkung setzt innerhalb von Minuten ein und kann bis zu 100 Minuten andauern.
Wichtig für den Arzt: Er muss darauf hinweisen, dass Chloroprocain großen Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit hat.
Der PABA-Metabolit von Chloroprocain hemmt die Wirkung von Sulfonamiden.
Die gleichzeitige Einnahme von Vasopressoren und mutterkornartigen oxytoxischen Arzneimitteln kann eine schwere persistierende Hypertonie oder einen Schlaganfall auslösen.
Die Kombination verschiedener Lokalanästhetika führt zu zusätzlichen Wirkungen, die das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem beeinflussen.
Die gleichzeitige Anwendung von Cholinesterasehemmern oder Cyclophosphamid und kann den Metabolismus von Chloroprocain hemmen und zu einem erhöhten Toxizitätsrisiko führen.
Die Nebenwirkungen von Chloroprocain ähneln denen anderer Lokalanästhestika vom Ester-Typ in dieser Indikation. Zu den häufigsten zählen Hypotonie, Übelkeit, Erbrechen, Parästhesie, Schwindelgefühl sowie Angst und Unruhe.
Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen PABA (Paraaminobenzoesäure)-Ester und andere Lokalanästhetika vom Ester-Typ sowie schweren kardialen Erregungsleitungsstörungen, schwerer Anämie oder Hypovolämie dürfen Chloroprocain nicht bekommen. Unabhängig davon müssen allgemeine und besondere Gegenanzeigen für die Technik der Spinalanästhesie berücksichtigt werden (dekompensierte Herzinsuffizienz, hypovolämischer Schock).
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit fortgeschrittenen Leber- oder Nierenschäden. Gleiches gilt für ältere Menschen, da bei ihnen unerwartet ein arterieller Blutdruckabfall auftreten kann. Patienten, die mit Klasse-III-Antiarrhythmika wie Amiodaron behandelt werden, sollten EKG-überwacht werden.
Bei Personen mit der Stoffwechselerkrankung Porphyrie sollte Chloroprocain nur bei zwingenden Gründen verabreicht werden, da der Arzneistoff potenziell eine Porphyrie-Attacke auslösen kann.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Ampres darf nicht im Kühlschrank gelagert werden oder einfrieren. Es ist bei Temperaturen nicht über 25 °C sowie vor Licht geschützt (Originalverpackung) zu lagern.
Ampres unterliegt der Verschreibungspflicht.
Chloroprocain
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Die Anwendung von Ampres bei Schwangeren und gebärfähigen Frauen, die keine Verhütungsmittel benutzen, wird nicht empfohlen.
Es ist nicht bekannt, ob Chloroprocain oder seine Metabolite in die Muttermilch übergehen.
Letzte Aktualisierung: 12.05.2020