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Podiumstalk bei Pro Generika

Arzneimittelproduktion in der EU stärken

Die Podiumsteilnehmer waren sich einig: In Zukunft müssen wieder mehr Arzneimittel in Europa produziert werden und die Patienten sollten besser über etwaige Qualitätsmängel informiert werden. Das betonten sie beim Frühlingsfest des Branchenverbands Pro Generika, das in diesem Jahr in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin stattfand.
Jennifer Evans
08.05.2019  11:36 Uhr

Vor dem Hintergrund des Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) diskutierten Arzneimittelexperte Michael Hennrich (CDU), Grünen-Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche sowie Progenerika-Vizechef Christoph Stoller, ob das Gesetz tatsächlich halten wird, was es verspricht – also künftig die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherer macht. Während Hennrich grundsätzlich »schon sehr zufrieden« mit dem Entwurf ist, hätte sich Schulz-Asche mit Blick auf die Kontrollen bei den Wirkstoffherstellern – auch im Ausland – mehr Konsequenz gewünscht. Mit dem GSAV-Entwurf hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf die jüngsten Arzneimittelskandale um Lunapharm, Valsartan, Bottrop und Co. reagiert. Anfang Juni ist die zweite und dritte Lesung im Bundestag geplant.

Als dringend erachten beide Gesundheitspolitiker genauso wie der Pro Generika-Vize, künftig die Arzneimittelproduktion in Europa zu stärken. Im Jahr 1990 seien noch 80 Prozent der Wirkstoffe in der EU hergestellt worden, heute seien es nur noch 20 Prozent, so Stoller. Das Problem sei bekannt und man wolle es verstärkt angehen, betonten Hennrich und Schulz-Asche. Vor allem mit Blick auf die Antibiotika-Produktion.

Insbesondere Arzneimittelexperte Hennrich ist dafür, dass Patienten demnächst erfahren können, woher ihre Medikamente eigentlich stammen. Das will er über digitale Informationsangebote durch die Apotheken regeln und nicht etwa über einen Hinweis auf der Arzneimittelpackung oder im Beipackzettel. Schulz-Asche ist skeptisch. Sie bezweifelt, ob »diese Information dem Patienten tatsächlich hilft oder ihn eher verunsichert«. Stoller kann sich hingegen gut vorstellen, dass künftig ein QR-Code auf der Packung über die Herkunft eines Präparats Aufschluss gibt. Einen Vorteil für einen solchen Schritt musste Schulz-Asche dann schließlich doch einräumen: »Viele Patienten, insbesondere Chroniker, sind heute ebenfalls an der Nachhaltigkeit ihres Arzneimittels interessiert« und wollten daher wissen, wo es herkommt. Hennrich zeigte sich in diesem Punkt deutlich pragmatischer: Der Patient habe schließlich hierzulande jederzeit die Möglichkeit, sich für ein anderes Präparat zu entscheiden, das nicht im Rahmen der Kassenleistung erstattet wird. Allerdings müsse er für sein Wunscharzneimittel natürlich selber draufzahlen.

Einig waren sich die Diskutanten außerdem in puncto Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem. Diese müsse unbedingt in allen Bereichen vorankommen. Unter anderem deshalb, damit Ärzte, Apotheker und Patienten im Notfall zeitnah und zuverlässig über Probleme mit Medikamenten informiert werden könnten. Schulz-Asche will dies zentral geregelt wissen, etwa indem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) »breiter aufgestellt wird«. Spahns Gesetzentwurf geht schon in diese Richtung. Zumindest Rückrufe sollen das BfArM sowie das Paul-Ehrlich-Institut auf Landesebene besser koordinieren können. Und auch insgesamt ist vorgesehen, dass Bund und Länder in Zukunft enger kooperieren, sollten Qualitätsmängel bei Medikamenten oder ein Fälschungsverdacht auftauchen.

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