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Sachsen-Anhalt

Arzneimittel per Drohne nach Hause

Das Projekt »Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung« hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesundheitliche Versorgung der Menschen im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts zu sichern. 20 Projekte starteten bereits – darunter eine Apotheken-Drohnen-App, die Medikamente zu Patienten bringen soll, die nur eingeschränkt mobil oder in Quarantäne sind.
Melanie Höhn
20.07.2022  09:00 Uhr

Inhaber Martin Grünthal von der Apotheke am Bauhaus in Dessau trieb während der Corona-Pandemie die Frage um, wie Menschen an Arzneimittel kommen können, wenn sie in häuslicher Quarantäne sind. Auch generell wird in einigen Landkreisen Sachsen-Anhalts die medizinische Versorgung durch den demografischen Wandel immer herausfordernder, weil ältere Menschen weniger mobil sind. Zusammen mit einer Firma für Schnittstellen-Programmierung wandte er sich mit der Idee der Drohnen-App »ADApp« an das Bündnis »Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung« (TDG), das Lösungen finden will, um die Versorgung und Pflege der Menschen im ländlichen Raum zu sichern und deren Selbstständigkeit in ihrer Umgebung zu erhalten.

Derzeit wird das Drohnen-Projekt in kleineren Gruppen erprobt, das schon im März 2021 startete. Ab August sind dann Testflüge auf einem Flughafen vorgesehen, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Ab Januar 2023 sollen die Drohnen dann zu Patienten nach Hause und zu Pflegeeinrichtungen fliegen. »Das, was mit der Apotheken-Drohnen-App und der vollständig kontaktlosen Lieferung von Medikamenten heute noch neu und exotisch klingt, könnte für die Menschen, insbesondere in ländlichen Regionen, schon sehr bald alltägliche Realität sein«, sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.

Kontaktlose Versorgung der Menschen

Über die Einbindung der Apotheke in enger Absprache mit der pflegerischen Versorgung vor Ort sollen neue und sichere Logistik-Wege erschlossen werden, mit denen Pflegefachpersonen und pflegende Angehörige entlastet werden sollen. Apotheker Martin Grünthal betont: »Die Entwicklung geht zum E-Rezept. Für mich als Apotheker einer Apotheke vor Ort heißt das, meine Arbeitswelt daran anzupassen. Ich halte es daher für sehr sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken zu machen. Das E-Rezept ist nur der Anfang eines digitalen Prozesses, mit dem durch Ergänzung der Zustellmöglichkeit per Drohne kontaktlose Versorgung der Menschen möglich sein wird.« Gerade in Pandemie-Zeiten oder aus anderen Gründen, die es erforderlich machen, könne Digitalisierung hier gute Dienste leisten, sagt er.

Die Apotheken-Drohnen-App muss laut Sirko Scheffler von der Firma brain-CCC, die in die Entwicklung der App involviert ist, viele Anforderungen erfüllen: »Es geht hier um sensible, schützenswerte Daten. Hinzukommt, dass dafür gesorgt werden muss, dass das Medikament sicher und zielgenau bei der Person ankommt, für die es bestimmt ist.« Zudem müssten die Schnittstellen für die Kommunikation zwischen Anwender, Empfänger und Drohne geschaffen werden.

Herausforderung in der Gesundheitsversorgung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Drohnen-Projekt mit 676.000 Euro. Mehr als 100 Partner arbeiten im TDG-Bündnis zusammen – darunter Kliniken, Krankenkassen, Verbände, Hochschulen, Wirtschaftsunternehmen oder wissenschaftlichen Einrichtungen – koordiniert von der Universitätsmedizin Halle. Bis 2025 sollen noch mindestens zehn weitere Projekte innerhalb des TDG-Projektes folgen. 

Das Projektgebiet umfasst den Süden Sachsen-Anhalts mit der Stadt Halle sowie die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Mansfeld-Südharz, den Saalekreis und den Burgenlandkreis. Hier leben mit 764.000 Menschen rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung Sachsen-Anhalts – wegen des demografischen Wandels sind hier die Herausforderungen und Probleme in der medizinischen Versorgung der Menschen besonders groß. Zudem fließen auch kleinere Bereiche von Thüringen und Sachsen mit in das Projekt.

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