Apotheker treffen SPD-Politiker |
Die acht Apothekerinnen und Apotheker aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern beim Treffen mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Heidenblut (2.v.l.), Wiebke Papenbrock (6.v.l.), Johannes Arlt (Mitte), Christos Pantazis (4.v.r.) und Herbert Wollmann (r.). / Foto: Wiebke Papenbrock
Am vergangenen Freitag nutzten fünf Apotheker aus Brandenburg und drei Apotheker aus Mecklenburg-Vorpommern die Gelegenheit, fünf SPD-Bundestagsabgeordneten aus erster Hand die Situation und die Probleme der Vor-Ort-Apotheken zu schildern. Beim Gespräch dabei waren die Mitglieder des Gesundheitsausschusses Dirk Heidenblut, Christos Pantazis und Herbert Wollmann. Zustande kam das Gespräch auf Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Arlt, zuständig für den Wahlkreis Mecklenburgische Seenplatte II/Landkreis Rostock III, und der SPD-Bundestagsabgeordneten Wiebke Papenbrock, die für den Nordwesten Brandenburgs zuständig ist.
»Das Gespräch mit den Apothekerinnen und Apothekern aus Brandenburg hat uns nochmal vor Augen geführt, welche Herausforderungen insbesondere die ländlichen Apotheken als Versorger haben und wie sehr der Schuh drückt«, betonte Heidenblut nach dem Treffen. Er versprach zudem, sich für die Belange der Apotheker einzusetzen. »Wir waren uns alle einig, dass wir die Vor-Ort-Apotheken so schnell wie möglich zum Beispiel auch durch Honoraranpassungen in der Novellierung des VOASG stärken und unter anderem auch die Null-Retaxation kurzfristig angehen wollen. Dazu bleiben wir mit den Apothekerinnen und Apothekern und Verbänden im Austausch«, so der SPD-Bundestagsabgeordnete. Erst kürzlich hatte sich Heidenblut mit der ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening ausgetauscht und sich von ihr die Schwierigkeiten der Apotheken schildern lassen.
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Wiebke Papenbrock macht deutlich, dass sie die Apotheken vor Ort stärken wolle. »Apothekerinnen und Apotheker leisten einen unverzichtbaren Beitrag, alle Bürger mit Arzneimitteln zu versorgen. Außerdem übernehmen sie eine wichtige Rolle, wenn es um eine niedrigschwellige Beratung geht«, sagte Papenbrock, deren Wahlkreis im Nordwesten Brandenburgs liegt. Viele Menschen wollten nicht gleich zum Arzt, sondern steuerten zunächst eine Apotheke an. Die Apotheken seien oft die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Deshalb habe Papenbrock gemeinsam mit Johannes Arlt zum Fachgespräch nach Berlin eingeladen. In dem Gespräch hätten die Teilnehmer unter anderem darüber diskutiert, »wie wir die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Menschen aufrechterhalten können und was die Apotheken dafür benötigen«, berichtete Papenbrock.
Ein positives Fazit des Treffens zog Olaf Behrendt, Vorsitzender des Apothekerverbands Brandenburg und Apothekeninhaber, der bei dem Gespräch dabei war. »Unsere Probleme werden gesehen. Die Signale haben wir gesetzt«, resümierte Behrendt. Während des Gespräches schilderten die anwesenden Apothekerinnen und Apotheker den Abgeordneten die Probleme der Apothekerschaft – von Personalmangel und Nachwuchssorgen, zu niedriges Honorar über Lieferengpässe, Null-Retax und Präqualifizierung bis hin zum Rückgang der Apotheken. »Alle Themen, die uns unter den Nägeln brennen, haben wir angesprochen«, sagte Behrendt. Nach Angaben des Inhabers und Vorsitzenden des Apothekerverbands Brandenburg hätten die Politiker zugesagt, dass sie sich der Themen Null-Retax und Präqualifizierung annehmen wollen und dass sich bei einer Strukturreform etwas an der Honorierung ändern müsse. »Mein Eindruck ist, dass die Politiker die Problematik verstanden haben. Sie wollen sich für Apotheken vor Ort einsetzen. Das stimmt mich zuversichtlich«, sagte Behrendt. Der Bundestagsabgeordnete Heidenblut habe auch ein Treffen von Apothekern von der Basis mit Gesundheitspolitikern der Ampel-Koalition vorgeschlagen, berichtete Behrendt.