Pharmazeutische Zeitung online
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

Apotheker sollten sich verbünden

Die Vor-Ort-Apotheken haben unschlagbare Vorteile, mit denen sie sich auch digital von der Konkurrenz abheben können. Davon ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) überzeugt. Im Interview mit der PZ erläutert er, warum die die Apotheker selbstbewusst auftreten sollten, wie es mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz weitergeht und warum er die Übernahme der Teleclinic durch Zur Rose kritisch im Blick behält.
Stephanie Schersch
06.10.2020  20:15 Uhr

Das E-Rezept wird ab 2022 große Veränderungen im Apothekenmarkt mit sich bringen. Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung zunächst vor allem dem Versandhandel in die Karten spielen wird. Spahn sieht die Apotheker dennoch gut aufgestellt für die Zukunft. »Die Apotheke vor Ort hat unschlagbare Vorteile«, sagte er in einem Interview, das PZ-Chefredakteur Benjamin Rohrer im Rahmen der Expopharm Impuls mit dem Minister geführt hat. Zudem könnten die Apotheker persönliche Dienstleistungen und digitale Angebote miteinander verzahnen. »Es geht nicht darum, dass alles digital wird«, sagte Spahn. Vielmehr werde das Digitale mit dem E-Rezept zu einem Teil der Versorgung, die vor Ort verankert werden sollte.

Verschreibt der Arzt ein Arzneimittel, geht das E-Rezept künftig zunächst an die zentrale App, die von der Gematik entwickelt wird. Über diese kann der Patient seine Verordnung entweder direkt an die Apotheke seiner Wahl weiterleiten oder aber in die App eines Drittanbieters einspeisen. Ganz bewusst hatte sich die Politik dafür entschieden, dass es mit der Gematik-App nur einen Weg für die Verordnung aus der Arztpraxis gibt. »Der Patient muss die Hoheit darüber haben, wer das Rezept bedient«, so Spahn. Das bedeute aber nicht, dass man alle anderen Möglichkeiten, sich zu differenzieren, unterbinden müsse. So könnten die Apps verschiedener Anwender über Benutzerfreundlichkeit und zusätzlichen Dienstleistungen miteinander konkurrieren. Gerade dieser Wettbewerb könne einen Mehrwert für die Patienten und die Versorgung mit sich bringen, so der Minister.

Ein rechtlicher Schutzwall für das VOASG

Auch die großen Versender dürften erhebliche Summen in die Entwicklung eigener Apps investieren. Spahn ermutigte die Apotheker dazu, sich mit Blick auf das E-Rezept nach Verbündeten umzuschauen. »Es muss schließlich nicht jede Apotheke ihre eigene App entwickeln.« So seien die Apotheken auch in anderen Bereichen sehr stark darin, sich zusammenzutun.

Noch in diesem Jahr möchte Spahn mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) ein Großprojekt abschließen, das die Branche seit vielen Monaten beschäftigt. Bislang allerdings steht immer noch ein Kommentar der Europäischen Union aus, um den die Bundesregierung die EU-Kommission im vergangenen Sommer gebeten hatte. Mit der Novelle will die Koalition ein Rx-Boni-Verbot im Sozialrecht verankern und damit auch die ausländischen Versandapotheken an deutsche Preisvorschriften binden. Spahn zeigte sich zuversichtlich, dass diese Regelung auch einer europarechtlichen Prüfung standhalten werde. So habe man einen »sehr guten rechtlichen Schutzwall aufgestellt«, sagte er.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa