Apotheker sehen sich bei Cannabis im Konflikt |
Daniela Hüttemann |
16.09.2022 11:30 Uhr |
Da die Legalisierung aber bislang noch nicht umgesetzt wurde, erst vor Kurzem europarechtliche Bedenken dazu aufkamen und das Vorhaben der rot-gelb-grünen Koalition damit wieder zur Debatte steht, woran Ulrich Laut, Rechtsanwalt und Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Hessen zu Bedenken gab, einigte sich die Hauptversammlung der Apothekerschaft darauf, dass es noch zu früh sei, Stellung zu den Apotheken als alleiniger Abgabestelle zu beziehen. Daher wurde der Antrag übergangen.
Lobeda aus Thüringen verwies auch auf einen weiteren Konflikt, wenn neben Patienten mit Medizinal-Cannabis auch Konsumenten bedient werden sollen. Er stellte einen Adhoc-Antrag, die Versorgung von Patienten mit Cannabinoid-Therapie inklusive GKV-Kostenübernahme im Rahmen einer möglichen kompletten Legalisierung zu erhalten. Sie müsse Vorrang vor Freizeitkonsum haben. Auch über diesen Antrag wurde nicht abgestimmt, um die weitere Entwicklung abzuwarten.
Margit Schlenk, Delegierte der Apothekerkammer Bayern, hatte gemäß Rednerliste das letzte Wort. Sie meinte: »Es steht uns gut an, eine Aussage zu Cannabis zu treffen – wir sollten einen Schutzschirm über die Patienten spannen, die wir mit Medizinal-Cannabis versorgen.«