Apotheker müssen frei entscheiden können |
Der Verband »Pro Generika« mahnte ebenfalls, das Problem der Lieferengpässe langfristig zu lösen. »Wir brauchen eine echte Therapie«, hieß es. Es sei nötig, Strukturen zu ändern, sonst drohten im nächsten Winter die gleichen Probleme. Das heutige Treffen könne nur ein Anfang sein. »Als akute Symptombehandlung sind einzelne Schritte hilfreich. Am Grundproblem ändern sie nichts«, kommentierte Andreas Burkhardt, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika, den 5-Punkte-Plan. »Um mehr produzieren zu können, müssen wir dringend in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten investieren«, so Burkhardt weiter. Dafür fehle aber derzeit die ökonomische Grundlage. Das ALBVVG werde daran nichts ändern. Es schaffe keine Anreize und berücksichtige lediglich ein Prozent der Arzneimittel. Und das, obwohl die Versorgung bei Krebs-, Diabetes- und Schmerzmitteln nicht minder fragil sei und Engpässe jetzt schon absehbar seien. »Es braucht einen konstruktiven Dialog, der zu langfristig wirkenden Maßnahmen führt«, betonte Burkhardt.
Auch der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) forderte nachhaltige Lösungen, um Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln zu vermeiden. »Nach wie vor fehlen umfassende und strukturell tiefgreifende Maßnahmen. Es braucht dringend neue Preisstrukturen, mit denen in Europa produzierende Unternehmen Kosten kompensieren können, ohne dass sie parallel mit Nachteilen im internationalen Wettbewerb rechnen müssen. Bei allen Arzneimitteln der Grundversorgung muss der Preisdruck endlich fallen, insbesondere bei den versorgungskritischen«, machte BPI-Hauptgeschäftsführer Kai Jochimsen deutlich.