Apotheker im Norden und in Brandenburg streiken |
Gegenüber der PZ hat inzwischen auch der Hamburger Apothekerverein seine Teilnahme bestätigt. In der Hansestadt sollen am 19. Oktober ab 13 Uhr die Türen geschlossen werden. »Es ist an der Zeit, ein Warnzeichen an Öffentlichkeit und Politik zu senden«, sagte Jörn Graue, Chef des Hamburger Apothekervereins. Kurzfristige sowie strukturelle politische Maßnahmen wie die drohende Erhöhung des Kassenabschlags gefährdeten nicht nur die Existenz der Offizinen, sondern auch die flächendeckende Arzneimittelversorgung. Denn letztlich werde die immer instabilere wirtschaftliche und finanzielle Situation der Apotheken zu einer »Welle von Schließungen« führen, warnte Graue. Dass nach fehlendem Inflationsausgleich sowie fehlender Honoraranpassung in Kombination mit immer stärker steigenden Ausgaben jetzt auch noch der Kassenabschlag um 23 Cent angehoben werden soll, sei der »Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat«. Deshalb müssten die Apotheker nun ein Zeichen setzen. Graue betonte: »Ich bin sicher, dass dieses Signal vom Bundesgesundheitsministerium gehört werden wird.«
Und auch in Brandenburg soll es am 19. Oktober eine entsprechende Protestaktion geben. Nach Informationen der PZ hat der dortige LAV seine rund 540 Mitglieder dazu aufgerufen, sich am 19. Oktober ab 12 Uhr an der Schließungsaktion zu beteiligen und öffentlichkeitswirksam auf die Gefahren der Einsparungen hinzuweisen.
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