Apotheker erhöhen die Patientensicherheit |
Von Krankenhausapothekern in der Notaufnahme profitieren alle: Ärzte, Pflegepersonal und Patienten. / © © Adobe Stock/upixa
Die Notaufnahme ist ein herausforderndes und dynamisches Umfeld, in dem die Patientenversorgung von Bagatellverletzungen bis hin zu akut lebensbedrohlichen Ereignissen wie Herzinfarkten erfolgt. Neben diesen klassischen Notfällen wird zudem ein erheblicher Anteil von Patienten mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen als Ursache vorstellig – bei älteren Patienten sogar mehr als jeder zehnte Fall. Über die Hälfte dieser unerwünschten Arzneimittelwirkungen wird initial aber als solche aber gar nicht erkannt, häufig aufgrund fehlender Information über die Medikation des Patienten.
In der Akutsituation fehlen meistens wichtige Unterlagen wie Medikamentenpläne oder Krankenhausberichte, weshalb eine ausführliche Arzneimittelanamnese unabdingbar ist. Hier können Apotheker das interdisziplinäre Team der Notaufnahme unterstützen, indem sie gemeinsam mit Patienten, Angehörigen und ambulanten Versorgern die aktuell eingenommene Medikation in Erfahrung bringen.
Auf Basis der Arzneimittelanamnese kann anschließend eine Medikationsanalyse erfolgen. Dabei können arzneimittelbedingte Probleme identifiziert werden, die zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen geführt haben. Zugleich können dringend notwendige therapeutische Anpassungen mit dem Behandlungsteam diskutiert werden.
Sollte eine stationäre Aufnahme erforderlich werden, sorgt der Apotheker durch die direkte Umstellung der ambulanten Medikation auf die vorhandenen Klinikpräparate für eine fehlerfreie Übergabe an die Station. Die Ergebnisse der umfassenden Arzneimittelanamnese und Medikationsanalyse werden so unmittelbar in den stationären Behandlungsverlauf integriert. Dieses strukturierte Schnittstellenmanagement sorgt nicht nur für eine reibungslose Überleitung und Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit, sondern trägt auch maßgeblich zur Entlastung des ärztlichen und pflegerischen Personals bei.