Apotheker blicken skeptisch in die Zukunft |
Anna Pannen |
09.10.2018 11:32 Uhr |
Eine deutliche Mehrheit der Apotheker in Deutschland glaubt, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtern wird. Das ist ein Ergebnis des Apothekenklima-Index 2018, den die ABDA – Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände am Dienstag einen Tag vor Eröffnung des Deutschen Apothekertags in München vorgestellt hat. Rund 500 Apothekeninhaber wurden dafür befragt.
71 Prozent von ihnen rechnen mit einer schlechter werdenden wirtschaftlichen Entwicklung der Apothekenbranche. 2016 hatten sich nur 51 Prozent dieser Aussage angeschlossen. Ein Drittel der Befragten macht sich außerdem Sorgen, in den kommenden Jahren keine geeigneten Bewerber für das eigene Apothekenteam zu finden.
«Die Stimmung in den Apotheken hat sich weiter eingetrübt. Das ist keine gute Basis für den langfristigen Erhalt einer hochwertigen wohnortnahen Arzneimittelversorgung», sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Was den Apotheken fehle, seien stabile Rahmenbedingungen und ein Mindestmaß an Planungssicherheit. «Ohne klare Perspektiven ist auch die Nachwuchssuche schwierig», so Schmidt.
Laut Befragung ist für 78 Prozent der Apotheker der persönliche Kontakt zu den Patienten eine entscheidende Motivation für ihre Arbeit. Fast 95 Prozent der Pharmazeuten empfinden es auch als befriedigend, Pflegebedürftige und deren Angehörige zu unterstützen. Ein Ärgernis ist für viele Apotheker dagegen derbürokratische Aufwand ihrer Arbeit. 88 Prozent der Befragten sagten, sie seien davongenervt. Auch Lieferengpässe sind für 58 Prozent der Offizin-Inhaber ein Stressfaktor.
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