Pharmazeutische Zeitung online
Humanitäre Hilfe

Apotheker besser auf Krisenfälle vorbereiten

Zum heutigen World Humanitarian Day veranstaltete der Weltapothekerverband FIP ein Webinar zur Rolle der Apotheker in Krisenfällen. Das Fazit: Weltweit bereitet die Ausbildung nicht genügend für den Ernstfall vor. Dabei werden gerade dann alle Kräfte im Gesundheitswesen gebraucht.
Daniela Hüttemann
19.08.2024  16:20 Uhr

Apothekerinnen und Apotheker können sich unversehens in humanitären Krisensituationen wiederfinden, ob durch Kriege und bewaffnete Konflikte wie in der Ukraine und im Gaza-Streifen oder durch Naturkatastrophen, erinnerte Catherine Duggan, Geschäftsführerin des Weltapothekerverbands FIP, anlässlich des World Humanitarian Days in einer Videobotschaft. Gerade dann werden ihr Einsatz und ihre Expertise gebraucht. Am 19. August werden weltweit humanitäre Einsatzkräfte geehrt.

»In Katastrophensituationen unterstützen Apotheker die Bevölkerung, indem sie auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen, die Arzneimittelversorgung sichern und sich mit anderen Heilberufen koordinieren, um die Patientensicherheit zu gewährleisten«, so Duggan. Apotheker würden keine Grenzen kennen, wenn es darum gehe, anderen zu helfen.

Doch dazu bedarf es einer guten Ausbildung und Vorbereitung, die sich der Verband mit dem HumanityRX-Programm auf die Fahnen geschrieben hat. Der FIP fordert auch Pharmazeuten aus nicht betroffenen Gebieten und Ländern auf, ihre Fähigkeiten und Expertise zur Verfügung zu stellen, damit möglichst alle Menschen Zugang zu einer pharmazeutischen Versorgung bekommen.

Auf die unverzichtbare Rolle von Apothekern in medizinischen Hilfsorganisationen wies Sam Okeyo hin, Project Pharmacy Manager für Ärzte ohne Grenzen in Südafrika. Sie sind im Krisenfall nicht nur für die Organisation, Verteilung und Lagerung von Arzneimitteln zuständig, sondern bringen auch ihre klinische Expertise ein, sorgen für eine sichere und korrekte Anwendung der Medikamente, managen die knappen Ressourcen und beteiligen sich an Impfkampagnen. »Apotheker passen sich an jede Umgebung und Aufgabe an, haben eine gute Ausbildung und sind interdisziplinäres Arbeiten gewöhnt; sie bringen also viele Stärken mit«, betonte Okeyo bei einem FIP-Webinar unter der Überschrift »Apotheker an der Front«. »Wir bringen den Menschen Hoffnung und können einen Unterschied machen«, so Okeyo.

Wichtig sei, Resilienz und Flexibilität zu kultivieren, seine Problemlösefähigkeiten zu trainieren, Netzwerke zu bilden und über aktuelle Entwicklungen, ob weltpolitisch oder fachlich, informiert zu bleiben. Häufig gelte es auch, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden.

Apotheker bräuchten schon in ihrer Ausbildung bessere Kenntnisse in Public Health, Notfallmedizin, Logistik und Krisenmanagement, um im Ernstfall zu funktionieren, sagte Ahmad Amro, Dekan der School of Pharmacy der zerstörten Al-Quds-Universität im Gazastreifen, aus bitterer Erfahrung.

Derzeit müssten Apothekerinnen und Apotheker dort teilweise auch für die Ärzte einspringen. »Sie müssen mit behandeln, Erste Hilfe leisten und die Bevölkerung über essenzielle Gesundheitsthemen und Prävention aufklären«, so Amro. Zum Beispiel darüber, welche verfügbaren Hausmittel und Pflanzen gegen die überall grassierenden Infektionen eingesetzt werden können, wie Ingwer, Honig oder Essig. Angesichts der vielen Traumatisierten müssten sie zudem die mentale Gesundheit der Menschen im Blick behalten.

Dafür seien Apotheker in Krisengebieten auf internationale Hilfe und Kollaboration angewiesen – auch über das Ende einer Krise hinaus, betonte der Pharmazieprofessor. Noch immer ist ungewiss, wann es zum Frieden in der Region kommt. Ab da brauche es mindestens drei Jahre, um allein die Universitäten wieder aufzubauen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa