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Apobank Analyse

Apothekenübernahme kostet weniger

Nach einem deutlichen Anstieg der Kosten für die Übernahme einer Apotheke im Jahr 2018, sank der durchschnittliche Übernahmepreis im vergangenen Jahr um knapp 20 Prozent. Dies ist unter anderem auf gesundheitspolitische Rahmenbedingungen zurückzuführen, erklärte die Apobank.
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 30.07.2020  17:02 Uhr

Im Jahr 2019 zahlten Existenzgründer für die Übernahme einer Apotheke durchschnittlich 367.000 Euro. Dieser Betrag stellt einen um knapp 20 Prozent geringeren durchschnittlichen Kaufpreis dar als noch im Jahr zuvor. 2018 kostete die Apothekenübernahme im Durchschnitt noch 458.000 Euro. In den Jahren zuvor (2014 bis 2017) pendelte sich der Übernahmepreis bei knapp 400.000 Euro ein. Dies ergab eine Untersuchung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank).

 »Ob die Übernahmepreise sich in Zukunft auf niedrigerem Niveau einpendeln oder sogar noch weiter fallen, bleibt abzuwarten«, sagt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik bei der Apobank. Es gebe demnach ein Überangebot an Apotheken. Insbesondere kleine Offizinen haben oft Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden, der das Geschäft übernimmt, so Zehnich.

Der Trend ist dabei für die vergangenen Jahre ersichtlich: Apotheker, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, übernehmen häufig eine bereits bestehende Offizin (85 Prozent). Neugründungen sind mit 8 Prozent die Ausnahme. Die Apobank untersuchte auch den Kaufpreis angesichts der Schere von kleinen und großen, umsatzstarken Apotheken. Dabei stellte sie in ihrer Untersuchung fest, dass die Apotheken im mittleren Preissegment tendenziell zurückgehen. Gefragt sind vor allem Apotheken mit geringeren Umsätzen und einem Kaufpreis bis zu 300.000 Euro sowie sehr große Apotheken mit einem Kaufpreis ab 600.000 Euro aufwärts.

Mehr jüngere Filialgründer

Auch beim Alter der Apotheker beobachtet die Bank eine deutliche Spreizung. Insbesondere für jüngere Apotheker ist die Option der Selbstständigkeit zunehmend interessant. Der Anteil der Filialgründer unter 40 Jahren ist von 35 Prozent im Jahr 2017 bis auf zuletzt 54 Prozent gestiegen (2019). Auch die erfahrenen Apotheker gründen oft eine eigene Apotheke: Jeder fünfte Filialgründer gehört zur Generation 50+. Durchschnittlich sind die erstmaligen Gründer unverändert 38,4 Jahre alt.

Der Rückgang im durchschnittlichen Kaufpreis hat auch einen Einfluss auf die Gesamtinvestitionen in die Apotheken. Damit sind vor allem Umbaumaßnahmen, die Ausstattung des Geschäfts oder die IT abgedeckt. Im Gegensatz zu 598.000 Euro im Jahr 2018 sanken diese Ausgaben ein Jahr später auf 516.000 Euro.

Von allen übernommenen Apotheken gehörten im vergangenen Jahr 21 Prozent zu einem Apothekenverbund. Dieser Anteil ist über die vergangenen drei Jahre hinweg relativ stabil geblieben. Allerdings sind auch hier rückläufige Investitionssummen zu erkennen. Für einen Apothekenverbund zahlten Interessierte 2017 noch 1,21 Millionen Euro. 2018 stieg der durchschnittliche Preis auf 1,32 Millionen Euro an, um 2019 wieder auf 1,03 Millionen Euro zu sinken.

Eine Erklärung für die niedrigeren Kaufpreise im Jahr 2017 sieht Zehnich in den gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen: »Im Jahr zuvor sorgte der Europäische Gerichtshof für Verunsicherung unter den Apothekern, in dem er entschied, dass sich ausländische Versandapotheken nicht an die deutsche Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel halten müssen und somit sogenannte ‚Rx-Boni‘ gewähren dürfen.«

VOASG wichtig für die Entscheidung der Existenzgründer

Für die Zukunft sieht Zehnich das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz, das im September erstmalig im Bundestag beraten werden soll, als wichtiges Zeichen, um Existenzgründern zu signalisieren, »welche Möglichkeiten sie haben, um die Apothekenbetriebe künftig weiterzuentwickeln und die Gesundheitsversorgung mitzugestalten«.

Einen Ausblick auf die Entwicklung in diesem Jahr wagt er ebenfalls: »Ob auch die Corona-Krise den diesjährigen Apothekengründungsmarkt negativ beeinflussen wird, können wir heute noch nicht gesichert sagen. Da eine Apothekengründung aber im Regelfall eine gewisse Vorlaufzeit hat, wird sich unserer Einschätzung nach die Pandemie zumindest in diesem Jahr nur moderat auswirken«, so Zehnich. Eines lasse sich aber jetzt schon sagen: Die Apotheker vor Ort haben während der Coronavirus-Zeit deutlich gezeigt, welchen zentralen Beitrag sie bei der Gesundheitsversorgung in Deutschland einnehmen, betont er. Von diesem Umstand könne das Berufsbild des niedergelassenen Apothekers sogar profitieren und möglicherweise die eine oder andere Entscheidung für eine eigene Apotheke begünstigen, so Zehnich.

Für die Analyse untersuchte die Apobank im Jahr 2019 rund 350 Apothekengründungen in anonymisierter Form.

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