Apothekenteams sehen für Erkältungssaison schwarz |
Cornelia Dölger |
18.10.2023 14:00 Uhr |
Ähnlich sieht es in Apotheken derzeit aus: Dass sie auch in dieser Saison mehrmals täglich ihre Kunden wegen Lieferengpässen nicht zeitnah mit Arzneimitteln versorgen können, gaben fast 80 Prozent der Befragten an. »Mehrmals wöchentlich« meldeten etwa zwölf Prozent. Keine einzige befragte Person gab an, dass sie niemals mit Lieferengpässen zu kämpfen habe.
Und was fehlt am häufigsten, dieses Jahr ebenso wie im vergangenen? Antibiotikasäfte für Kinder – das gaben 72 Prozent der Befragten an. Dicht darauf folgen verschreibungspflichtige Augentropfen und -salben (71 Prozent), auch bei Antibiotika für Erwachsene (57 Prozent), bei Cholesterinsenkern (53 Prozent) und Antidiabetika/Insulinen (52 Prozent) stellen viele Apothekenteams Lücken fest. Häufig fehlen demnach auch Codeinpräparate (36 Prozent), Blutdrucksenker (31 Prozent) oder Protonenpumpenhemmer/Magenschutzmittel (22 Prozent). Ein Befragter brachte es in der Freitextauswahl auf den Punkt, indem er kommentierte: »Fast nix, was nicht betroffen ist, was soll ich dazu sagen?«
Auf eine schnelle Verbesserung durch bessere Rahmenbedingungen ist also nicht zu bauen. Die Apothekenteams sorgen dennoch vor. Sie bereiten sich auf die kommende Erkältungssaison vor, indem sie sich bestmöglich bevorraten, das gaben fast 90 Prozent der Befragten an. Die Möglichkeit, mehr direkt zu bestellen, ergreift fast die Hälfte (45 Prozent).
Wo so viel Druck von außen herrscht, wird nach innen näher aneinandergerückt: Fast ein Drittel der Befragten (29 Prozent) gab an, sich über die anstehende Infektionssaison verstärkt mit Kolleginnen und Kollegen innerhalb der eigenen Apotheke auszutauschen. Etwas weniger (21 Prozent) setzen auf Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Apotheken. Über einen Vertrag mit einem zusätzlichen Großhändler wollen etwa neun Prozent die Lage in den Griff bekommen.
Befragt wurden bundesweit fast 3250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 980 Apotheken. Zu zwei Dritteln gaben PTA die Antworten, knapp ein Drittel kam von Approbierten, etwa sechs Prozent von Apothekeninhaberinnen und -inhabern.