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Apothekerverband MeckPomm

Apothekenrettung als Ultramarathon

Optimistisch blickt derzeit wohl kaum ein Apothekeninhaber in die Zukunft. Doch Aufgeben ist auch keine Option, schließlich hat das Gesetzgebungsverfahren zur Apothekenreform gerade erst angefangen. Markus Oelze, Vorsitzender des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, warnt und motiviert zugleich.
AutorKontaktPZ
Datum 07.11.2025  17:30 Uhr

Konkurrenz(un)fähig bei der Nachwuchsgewinnung

Nachwuchsmangel herrscht ohnehin sowohl bei Approbierten als auch Nicht-Approbierten. Jochen Wenzel erläuterte stellvertretend für die AG Nachwuchsgewinnung in Mecklenburg-Vorpommern deren Aktivitäten, darunter auch die Übernahme von Patenschaften an der PTA-Schule in Greifswald.

Bei allen eigenen Bemühungen der Apothekerschaft: Damit die Apothekenberufe im harten Kampf um Nachwuchskräfte attraktiv sein können, müsse auch die Bezahlung der Apotheken den Leistungen angepasst sein, gab Oelze zu bedenken. »Das Fixum muss endlich angepasst und dynamisiert werden.«

Die Argumente zu diesem Punkt seien hinreichend bekannt und ausgetauscht und im Wahlkampf, sogar im Koalitionsvertrag, von den Regierungsparteien anerkannt worden. »Und was hören wir nun aus der Bundespolitik? Dass für diese Maßnahme, die rechnerisch nicht einmal ein vollständiger Inflationsausgleich ist, kein Geld da sei«, äußerte Oelze den Frust der gesamten Apothekerschaft.

Besser hart mit der GKV verhandeln als gar nicht

Die geplanten Verhandlungsmöglichkeiten mit der GKV begrüßte er, auch wenn diese »kein Zuckerschlecken« werden dürften. »Ein Blick zur Ärzteschaft zeigt uns aber, dass diese Verhandlungen, wenn sie in einem gesetzlich vorgegebenen Rahmen ablaufen mit klaren Leitplanken – mit klaren Regeln, mit einem klaren Auftrag an die Krankenkassen – bessere Ergebnisse erwarten lassen als die inflationsbedingte schleichende Vergütungskürzung der letzten Jahrzehnte.«

Niemand komme heute noch mit dem Einkommen von 2013 über die Runden. »Daher fordern wir die Koalitionsparteien auf, sich an das – im Koalitionsvertrag vereinbarte – Fixum von 9,50 Euro zu halten.« Es brauche eine Soforthilfe, und wenn diese nicht über die 9,50 € fix kommt, dann müsse sie anderweitig kommen.

Apothekensterben bedeutet auch Vertrauensverlust in den Staat

Falls dies nicht passiere, komme es das Gesundheitswesen auch teuer zu stehen: »Alle 18 Stunden schließt eine Apotheke in Deutschland, das heißt, mit jedem Tag, an dem nichts passiert, nimmt die Politik aktiv die Kürzung der Leistung, die schlechtere Versorgung der Bevölkerung und die Gefährdung des Versorgungsnetzes an sich billigend in Kauf«, so Oelze. Mecklenburg-Vorpommern habe bereits auf die Fläche gesehen das dünnste Apothekennetz im Land. »Der Verlust eines jeden Standorts ist eine Gefährdung der Versorgungssicherheit.« Und das gefährde auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik und in die Grundfesten der Bundesrepublik Deutschland.

»Schlechter versorgte Menschen gehen in der Regel nicht demonstrieren, unterversorgte Menschen im Gesundheitsbereich sitzen zu Hause und sterben oft früher, und Menschen, die das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen verloren haben, äußern sich alle vier beziehungsweise fünf Jahre an den Wahlurnen«, gab der Apotheker mit Blick auf die Landtagswahlen im kommenden Jahr zu bedenken.

Oelze warnte: »Die Inhalte vor allem an den Rändern des parteipolitischen Spektrums stehen Bedürfnissen der deutschen Apotheken in den beschriebenen Punkten diametral entgegen.« Ohne konkrete Parteien zu nennen, warnte er vor Abschottung im Hinblick auf die Personalgewinnung und verwies auf die wichtige Funktion der einzelnen Apotheken vor Ort in der Krisenvorsorge und -bewältigung. »Wir sind die dezentrale Arzneimittelreserve. Man muss uns nicht erst aufbauen – uns gibt es bereits. Uns gibt es – noch.«

»Unser Problem ist, dass uns Bürokratie und mangelnde Finanzierung einschnüren, obwohl es die Zeit für Investitionen und Anpassung an das »New Normal« ist. Und dazu frisst uns die Demografie die Arbeitskräfte weg.« Oelze prophezeit: »Wenn am Fixum nichts passiert, schließen noch mehr Apotheken noch schneller.« Dieser Wortbruch erschüttere zudem nachhaltig das letzte bisschen Vertrauen der Apothekerschaft in die Politik.

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