Apotheken sterben jetzt! |
Silke Laubscher, Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Baden‐Württemberg, sprach für die angestellten Approbierten. Auch diese müssten endlich von der Politik wahrgenommen werden. Auch für sie sei die Honorarerhöhung für die Apotheken wichtig, »damit unsere Arbeitsplätze erhalten bleiben und wir endlich besser bezahlt werden können«.
Die Angestellten würden sich auch geschlossen für bessere Arbeitsbedingungen in Apotheken einsetzen. Die überbordende Bürokratie belaste die Teams und bei der Bekämpfung der Lieferengpässe habe das ALBVVG »keinerlei spürbare Erleichterungen gebracht«.
Eigentlich wollten auch die PTA-Schülerinnen der Kerschensteiner Schule kommen. Doch das wurde ihnen von oben verboten, wie LAV-Geschäftsführer Frank Eickmann berichtete. »Das Regierungspräsidium hat gesagt, die Schulpflicht ist wichtiger als für die eigene Zukunft zu kämpfen. Kann man das glauben!?« Und so musste die PTA-Klasse per Videogruß die Demonstrierenden unterstützen. Die Schülerinnen wünschten sich, dass die Forderungen durchgesetzt würden. »Wir sind mit dem Herzen dabei.« Moderator Eickmann rief ihnen zu, sie seien das Rückgrat der deutschen Apotheken. »Ohne euch geht Versorgung nicht!«, worauf erneut Applaus aufbrandete.
Stellvertretend für die PTA sprach Eva Bahn aus der Ost‐Apotheke in Nackarhausen und Technische Lehrkraft an einer PTA‐Schule in Mannheim. Die Angst vor Retaxationen habe dazu geführt, dass die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten leide. Statt sich der Beratung zu widmen, müssten PTA alle Abgabevorschriften beachten und nach legalen Alternativen bei der Abgabe suchen. Dabei hätten die Krankenkassen mit ihrer Sparpolitik die Engpässe selbst verursacht.
Den Liberalisierungsplänen aus dem BMG, die unter anderem PTA-Vertretung ohne anwesende Approbierte vorsehen, erteilte Bahn eine Absage: »Wir PTA und PKA, wir wollen keine Apotheke light. Wir wollen nicht arbeiten, wo es keine Rezeptur gibt, kein Labor und keinen Notdienst, das ist keine Apotheke.« Die vom Ministerium als Bürokratieabbau vorgesehenen Maßnahmen bezeichnete Bahn als »Lauterbach‘sche Mogelpackung, in der faktisch eine Leistungskürzung steckt«.