»Apotheken sind ein Stück Infrastruktur« |
Alexandra Amanatidou |
11.04.2025 14:00 Uhr |
Der Druck in der Branche sei so immens, wie noch nie, sagte Patricia Ex, Abteilungsleiterin beim BKK Dachverband. »Die Ausgaben fliegen durch die Decke und die Einnahmen kommen nicht hinterher. So kann es nicht weitergehen«, so Ex. Das System sei eben nicht nur teuer, es funktioniere auch nicht. Auch die CDU-Politikerin Borchardt ist der Meinung, dass obwohl der Gesundheitssektor gute Einnahmen habe, diese nicht mehr für die Ausgaben ausreichen. Deshalb müsse sich die Politik ernsthaft Gedanken machen.
Obwohl der Bedarf in strukturschwachen Regionen größer sei, glaubt Ex nicht, dass eine generelle Erhöhung der Vergütung pro Packung das Problem lösen werde. So etwas »begünstigt die Apotheken, die ohnehin schon viele Packungen abgeben. Aber für die, die weniger Arzneimittel abgeben, ändert sich nichts«, so Ex. Der ABDA-Präsident wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es nicht nur auf dem Land strukturschwache Regionen gebe. »Auch in Großstädten wie Köln gibt es Ecken, in denen es keine Apotheke mehr gibt«, sagte Preis.
»Das Schubladendenken muss aufhören. Wir müssen die Gesundheit als Ganzes betrachten«, sagte Borchardt. Das Gesundheitssystem brauche die Zusammenarbeit aller Sektoren. Auch Ex sieht die Notwendigkeit eines koordinierten Prozesses. »Wir müssen wieder anfangen, über Probleme zu reden und das Gefühl haben, dass alle gemeinsam an einer Lösung arbeiten«, so die BKK-Chefin.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Borchardt sprach sich zudem für mehr Gesundheitskompetenz aus, die bereits in Kindertagesstätten und Schulen vermittelt werden sollte. »Wir brauchen ein generelles Umdenken.«