»Apotheken sind ein Garant für Datensicherheit« |
Cornelia Dölger |
09.11.2022 15:00 Uhr |
In großen Teilen könne sie der Apothekenkritik an den Sparplänen zur GKV-Sanierung zustimmen, erklärte Vogler beim nächsten Thema, dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Sie selbst habe in einer Bundestagdebatte das Gesetz einst als »Murks« bezeichnet, insbesondere weil es die Lasten nicht gerecht verteile. »Den Großteil tragen doch die Versicherten.« An dem falschen Ansatz des Regelwerks, das Ende Oktober vom Bundestag trotz Kritik aus etlichen Lagern beschlossen wurde, hätten nun auch die Apotheken zu leiden. Dass der Apothekenabschag für zwei Jahre auf zwei Euro pro Rx-Arzneimittel erhöht werden solle, setze die Apotheken, die ohnehin Belastungen und Herausforderungen wie Lieferengpässe, Rabattverträge, Retaxierungen, Inflation und steigende Energiekosten zu tragen hätten, zusätzlich unter Druck. »Das kann vielleicht eine Apotheke hier in Berlin Mitte tragen, nicht aber die kleine Offizin auf dem Land.« Kompensiert worden seien diese Belastungen in der Vergangenheit nicht. Stattdessen werde »mit dem Rasenmäher drübergegangen, statt zu schauen, wo filigranere Lösungen zu finden sind«.
Overwiening ergänzte, zwar habe die Politik die Leistungen der Apotheken während der Pandemie gewürdigt und gelobt. Das passe aber nicht zu den einschneidenden Sparplänen. Wenn Politik immer nur sage, dass sie die Apotheken brauche, aber letztlich nichts für bessere Rahmenbedingungen täte, könnten die Apothekerinnen und Apotheker ihr letztlich »nicht mehr glauben und auch nicht mehr folgen«. Overwiening forderte: »Wort und Tat müssen deckungsgleich werden.«
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