| Daniela Hüttemann |
| 19.11.2025 11:00 Uhr |
Nachdem Graue in seiner Rede in großen Teilen ein düsteres Bild gemalt hatte, zeigte er sich am Ende kämpferisch: »Wir sind angeschlagen, aber noch lange nicht geschlagen. Wer in die Enge getrieben wird, kann gefährlich werden.« Die Politik glaube, die Menschen werden sich daran gewöhnen, dass es bald nur noch wenige Apotheken geben wird. Medienberichte über das Apothekensterben würden da nur stören.
»Aber keine Apotheke ist eine Insel. Wenn sie weggespült wird, versiegt die gute Versorgung. Jeder Apotheke Tod ist ein Verlust«, mahnte Graue. Die Proteste der Apothekerschaft hätten Eindruck gemacht, doch Staatssekretär Georg Kippels habe ihnen »Bräsigkeit« attestiert. »Ruft er uns damit etwa zum Generalstreik auf?«, fragte Graue rhetorisch.
Graue schloss die Sitzung mit einem Appell an die Hamburger Apothekerinnen und Apotheker, alle Kräfte zu aktivieren, wenn der Kabinettsentwurf zum Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz voraussichtlich Mitte Dezember präsentiert wird. Es müsse etwas geschehen, damit die Apotheken überleben können. »Wir müssen kämpfen – wie weit die Eskalation gehen muss, wird der Dezember zeigen.«
Auch Dr. Georg Zwenke, Apotheker und Jurist, kommentierte die kritischen Passagen im ApoVWG und warnte vor den dramatischen Folgen. Der Geschäftsführer konnte aber einen positiven Jahresabschluss des Hamburger Apothekervereins mit einem Plus von rund 90.000 Euro vorstellen und auch von einigen Erfolgen des Verbands vor Gericht und bei Vertragsverhandlungen berichten. Er endete auch mit positiven Zahlen: Immerhin seien in Hamburg in diesem Jahr 20 Apothekenübernahmen gelungen und eine Neugründung sei zu verzeichnen.
Im Anschluss wurde turnusgemäß ein Teil des Vorstands neu gewählt. Graue wurde zum Vorstandsvorsitzenden wiedergewählt. Mehr dazu lesen Sie hier.