Apotheken nicht als Coffeeshops missbrauchen |
Alexandra Amanatidou |
19.06.2025 17:00 Uhr |
Die Geschäftsführerin Michaela Gbur stellte einen Vergleich der Altersstruktur in Sachsen-Anhalt mit der im Bundesvergleich dar. Demnach seien die Apotheker in Sachsen-Anhalt jünger als im Bundesdurchschnitt. Während 57,3 Prozent der Apotheker in Sachsen-Anhalt unter 45 Jahre alt seien, seien es bundesweit nur 47 Prozent. Gbur sprach dabei von der »magischen 10-Prozent-Marke«.
Überrascht hat viele im Saal, dass Sachsen-Anhalt laut des diesjährigen ABDA-Berichts die höchste Apothekendichte hat, nämlich 26 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. »Trotzdem sind die Wege viel länger als in Berlin«, so Gbur.
Das Personalproblem sei real und es steige sich immer weiter, während Krankenhäuser und die Wissenschaft an Attraktivität gewinnen. Um dem entgegenzuwirken, sei die AKSA bei Berufsmessen für Schülerinnen und Schüler präsent.
Gbur motivierte die Delegierten, pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) anzubieten, da dies laut einer Umfrage ein wichtiger Faktor für Pharmaziestudierenden bei der Auswahl der Praktikumsapotheke sei. »Ich weiß, es ist immer auch zeitintensiv, aber was tun wir nicht alles für den Nachwuchs«, so Gbur.
Auch über den PTA-Nachwuchs wurde hitzig diskutiert. Dagmar Stein sagte, dass die Zahl der Auszubildenden, die die Prüfung bestehen, sehr gering sei. So bestehen in Halle an der Berufsbildende Schule V nur 16 von den insgesamt 28 Schülern die Prüfung. In Magdeburg seien es sogar nur sechs und in Dessau 13. Viele Schülerinnen und Schüler haben dabei sprachliche Schwierigkeiten, da sie aus dem Ausland kommen.
Bei der Kammerversammlung wurde auch ein Bericht über die Jahresrechnung vorgelegt. Lars-Alexander Mohrenweiser, der zweite Vizepräsident der AKSA, stellte die positiven Zahlen für das vergangene Jahr vor. Katrin Pohl berichtete über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der AKSA.