Apotheken-Lieferdienst Aponia insolvent |
Arzneimittellieferung per Fahrrad: Der Botendienst-Anbieter Aponia war zuletzt in 15 Städten vertreten. / Foto: Sanacorp
Express-Botendienste, die Apothekenkunden per Fahrrad schnell und kurzfristig beliefern können, sind seit einiger Zeit eine beliebte Geschäftsidee. In den letzten Jahren kamen mit Mayd, Kurando, First A, Cure und Aponia etliche Anbieter an den Markt, der Konkurrenzdruck ist dementsprechend groß. Einige Start-ups konnten dem nicht standhalten. So wurde etwa First A im April vergangenen Jahres von Shop Apotheke (RedCare) übernommen. Das Liefer-Start-up Kurando hatte im Juni 2022 Insolvenz angemeldet. Nun gibt auch der 2020 gegründete Botendienst Aponia auf. Wie der Pharmagroßhändler Sanacorp mitteilte, hat Aponia am 28. August am Münchener Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt.
Der Lieferdienst stehe der Sanacorp folglich nicht länger uneingeschränkt im Leistungsangebot für die deutschen Vor-Ort-Apotheken zur Verfügung, heißt es in der Mitteilung. Aponia halte bis auf Weiteres den operativen Betrieb des Botendienstes aufrecht, welche mittel- und langfristigen Folgen dies für das Tagesgeschäft haben wird, sei Gegenstand des laufenden Verfahrens und werde durch den gerichtlich gestellten Insolvenzverwalter entschieden.
Die Apothekergenossenschaft Sanacorp hatte sich erst im September 2022 an dem Botendienst-Anbieter beteiligt. Der zuletzt in 15 Städten verfügbare Lieferdienst verprach Belieferungen per Fahrradkurier innerhalb von maximal drei Stunden.
Als Hauptursachen für den Schritt zum Insolvenzantrag sollen die Start-up Gründer Alexander Bätz und David Heid, das sehr herausfordernde Markt- und Finanzierungsumfeld sowie die schleppende Umsetzung digitalisierter Prozesse im deutschen Gesundheitssystem angeführt haben. Die für ein nachhaltiges Wachstum notwendige, dauerhaft positive Entwicklung sei so nicht erreicht worden, die intensive Investorensuche bedauerlicherweise ohne Erfolg geblieben, werden die Gründer zitiert.
Wie es nun weitergeht und welche Konsequenzen auf die Aponia-Kunden zukommen, wird laut Sanacorp im laufenden Insolvenzverfahren entschieden. Man stehe dabei fortlaufend im engen Austausch mit dem Unternehmen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf für die Kunden zu sichern und Aponia alle Möglichkeiten offen zu halten, eine für alle Beteiligten positive Entwicklung einzuleiten. Sanacorp selbst hält jedoch einen Ausbau und eine Erweiterung seiner Beteiligung an Aponia nach eigenen Angaben zum jetzigen Zeitpunkt für »nicht zielführend und mit zu hohen Risiken für die Sanacorp verbunden«, so Frank Hennings, Vorstand Handel der Sanacorp.