Apotheken helfen, unseriöse Präparate zu erkennen |
Die Apothekerin des Vertrauens kann eine fachliche Einschätzung vornehmen, ob angepriesene Nahrungsergänzungsmittel sicher und plausibel sind. / © Getty Images/Portra
»Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist oft eben nicht wahr«, bringt es der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Armin Hoffmann, auf den Punkt und rät in einer Pressemitteilung: »Es gibt immer wieder Schwindelpräparate. Hinterfragen Sie Werbeversprechen kritisch und nutzen Sie die Beratungskompetenz Ihrer Apotheke vor Ort.« So warnte die Verbraucherzentrale Gesundheit kürzlich bei Instagram vor sogenannten GLP-1-Patches als »Pflaster-Verarsche«, was nun auch die Bild-Zeitung und andere Medien aufgriffen.
Worum geht es? Der Anbieter eines »Abnehmpflasters« werbe mit dem »Ozempic der Natur« und der Aufschrift »GLP-1-Patches«. Der Faktencheck Gesundheitswerbung der Verbraucherzentralen spricht da ganz klar von »Bullshit«. Die sogenannten GLP-1-Pflaster enthielten nicht Semaglutid, sondern Berberin, Glutamin und Chrom. Abgesehen von fehlendem Wirksamkeitsnachweis für die Aussage, die Patches würden wie die verschreibungspflichtigen Abnehmspritzen das Sättigungsgefühl fördern, sollte man noch erwähnen, dass Chrom giftig ist und das Alkaloid Berberin durchaus Nebenwirkungen und Interaktionen mit sich bringen kann. Bereits seit Längerem geistert Berberin als »natürliche Ozempic-Alternative« durch die sozialen Medien.
Auch BAK-Präsident Hoffmann äußert sich nun zum aktuellen Beispiel: »Hier werden Patientinnen und Patienten an der Nase herumgeführt.« Die Bundesapothekerkammer nennt einige Punkte als Warnsignale für solche Mogelpackungen:
Die Verbraucherzentrale sammelt solche Fälle und veröffentlicht auf dem Informationsportal »Klartext Nahrungsergänzung« umfassende Informationen zu allen möglichen Nahrungsergänzungsmitteln.