Projektleiterin Avoxa StudiClub: Julia Lanzenrath / Foto: Julia Lanzenrath
PZ: Ganz kurz erklärt, worum geht es bei Ihrer Umfrage?
Julia Lanzenrath: Die Digitalisierung, der Strukturwandel sowie die politischen Vorhaben beeinflussen und verändern den Apothekenmarkt und das Gesundheitssystem aktuell sehr stark. Deshalb haben wir von Avoxa StudiClub und Hashtag Gesundheit eine gemeinsame Umfrage zur »Apotheke der Zukunft« aufgesetzt. Wir haben dabei die Meinung und Einschätzung von Teilnehmenden der ganzen Bevölkerung gesammelt – egal, ob diese selbst in der Apotheke und im Gesundheitswesen arbeiten oder Patient:innen sind. Es ging darum, möglichst viele Meinungen zu sammeln und bei der Auswertung auch die unterschiedlichen Perspektiven miteinander zu vergleichen. Driften die Meinungen unterschiedlicher Gruppen auseinander? Und wenn ja, warum? Könnte das am unterschiedlichen Wissen zum Thema liegen? Oder gibt es reale Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, die vielleicht durch das bisherige System nicht ausreichend erfüllt werden? Wir möchten als Gedankenexperiment das System ganz neu denken.
PZ: Wie kam es zu der Kooperation von Avoxa StudiClub und Hashtag Gesundheit?
Lanzenrath: Die Kooperation entstand durch die ähnliche Zielgruppe – junge Menschen im Gesundheitswesen. Deshalb haben wir überlegt, wie wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen können. Den Schwerpunkt der Kooperation wollten wir auf Inhalte zum Gesundheitswesen und die Informationsweiterleitung legen. Die Umfrage entstand schließlich aus Ergebnissen eines Workshops mit mir, bei dem Hashtag-Mitglieder aus ihrer eigenen Perspektive erarbeiteten, an welchen Stellen die Apotheke weiterentwickelt, modernisiert, digitalisiert und somit zukunftsfähiger werden könnte. Aus diesen Ergebnissen erstellten wir Thesen, aus denen wir die Umfrage entwickelt haben.
PZ: Welche Themen stehen in der Umfrage im Fokus?
Lanzenrath: Im Kern geht es um die Leistungen der Apotheken, wie wichtig diese eingeschätzt werden und um die richtigen »Rahmenbedingungen«. Also wie wichtig wird die Interprofessionalität eingeschätzt, wie wichtig ist die Digitalisierung zum Beispiel im Hinblick auf Online-Beratung, aber auch das Einholen von kompetenten Gesundheitsinformationen, und sollten die Schwerpunkte wie Arzneimittelabgabe versus pharmazeutische Dienstleistungen verlagert werden? Die aktuellen Reformpläne haben wir natürlich auch nicht ganz ausgeklammert, haben uns aber aufgrund der Timeline gegen einen Fokus darauf entschieden und die Fragen eher allgemeiner gestaltet.
PZ: Wo, wann und in welchem Rahmen präsentieren Sie die Ergebnisse auf der Expopharm?
Lanzenrath: Linda Mosenthin aus dem Vorstand von Hashtag Gesundheit e. V. und ich werden gemeinsam die Auswertung der Umfrage in einem Vortrag am 12. Oktober um 11.20 Uhr auf der Inspiration-Lab-Bühne vorstellen. Aus diesen Ergebnissen versuchen wir Schlussfolgerungen in Form von Thesen zu ziehen, die wir anschließend im Panel um 12 Uhr diskutieren wollen. Beim Panel werden Marc Kriesten (AByou), Anika Balkheimer (Präsidentin BPhD e. V.), Anke Rüdinger (Deutscher Apothekerverband), Sven Morgenstern (Apotheker bei Hashtag Gesundheit e. V.) und ich als Apothekerin dabei sein. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!