Pharmazeutische Zeitung online

Der Berufsstand wird das nicht hinnehmen

14.10.2002  00:00 Uhr
Apothekertag 2002

Der Berufsstand wird das nicht hinnehmen

Ein bewegter Apothekertag ist zu Ende. Der konstruktive Verlauf der Beratungen wird vom Schock über das Sparprogramm überschattet. Für Bundesapothekerkammer-Präsident Johannes M. Metzger überwiegen dennoch die positiven Aspekte.

PZ: Wie fällt ihre Bilanz zum Deutschen Apothekertag aus?

Metzger: Die wichtigste Erkenntnis ist, dass der Berufsstand in dieser schwierigen Zeit zusammensteht. In unseren Beratungen haben wir gezeigt, dass wir bereit sind, die Arzneimittelversorgung durch die vom freien Heilberufler geführte Apotheke weiterzuentwickeln. Die Apotheker haben bewiesen, dass sie Verantwortung für eine hochwertige Arzneiversorgung übernehmen wollen. Meine Bilanz fällt deshalb positiv aus.

Natürlich haben die bekannt gewordenen ungeheuerlichen Sparpläne der Bundesregierung den Apothekertag erheblich belastet. Sollten diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden, würde dies zu einer massiven Gefährdung und Vernichtung vieler Apotheken führen.

PZ: Gefährden diese Pläne die Umsetzung der Angebote der Apotheker? Pharmazeutische Betreuung, Disease Management und andere Dienstleistungen erfordern Personal, das manche Apotheken sich dann nicht mehr leisten könnten.

Metzger: Zunächst muss man erst einmal abwarten, ob diese Vorschläge tatsächlich zum Regierungsprogramm gehören. Wir haben bislang ja nur einige Agenturmeldungen vorliegen. Wenn die Gesellschaft die notwendigen Mittel nicht zur Verfügung stellt, dann wird eine hochwertige Versorgung nicht mehr stattfinden. Der Apothekertag hat aber gerade wieder gezeigt, dass die Apotheker für eine hochwertige Versorgung stehen.

Der Politik muss klar sein, dass Qualität ihren Preis hat. Wenn immer nur gespart wird, dann bleibt die Qualität auf der Strecke. Ich betone aber noch einmal: Die Apotheker stehen für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten. Ich glaube auch nicht, dass die Menschen bereit sind, eine Verschlechterung der Versorgung hinzunehmen. Das Sparpaket ist ein Angriff auf die Qualität im Gesundheitswesen.

PZ: Wie will die Apothekerschaft das Sparpaket verhindern?

Metzger: Wir werden jetzt erst einmal klären, was genau beschlossen worden ist und wie es umgesetzt werden soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Staat die Zerstörung von tausenden mittelständischen Betrieben hinnimmt. Dies wäre ein Akt der Willkür, da die Apotheker die Defizite nachweislich nicht verursacht haben. Sollte die Regierung die Sparmaßnahmen tatsächlich beschließen, dann wird sich der Berufsstand mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Die Apotheker werden und können das nicht hinnehmen.

PZ: Ärzte, Industrie und Großhandel werden zurzeit ebenfalls massiv von der Regierung angegangen. Bietet sich da nicht eine Intensivierung der Arbeit im Bündnis für Gesundheit an?

Metzger: Das Bündnis für Gesundheit ist schon längst wieder aktiv. Vor wenigen Tagen hat es in einer Pressekonferenz auf die Bedeutung der Freiberufler hingewiesen. Außerdem hat es sich ganz klar gegen jede Kommerzialisierung des Gesundheitswesens ausgesprochen. Wir werden gemeinsam gegen eine Zerschlagung des bestehenden Systems angehen.

zurück

 

Top

© 2002 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa