Apobank setzt 2025 stärker auf Anleihen |
PZ |
11.12.2024 14:34 Uhr |
Die Risiken im Aktienmarkt haben aus Sicht der Apobank zugenommen. Daher setzt sie im kommenden Jahr stärker auf Renten. / © Adobe Stock/m.mphoto
Wie die Apobank heute mitteilte, ändert sie ihre Kapitalmarktstrategie und startet defensiver ins neue Jahr. So will die genossenschaftliche Primärbank den Aktienanteil in der Vermögensverwaltung senken und gleichzeitig den Anteil der Renten erhöhen.
»Die Luft für Aktien wird im kommenden Jahr dünner und die Risikoprämie weniger attraktiv«, begründet Chief Investment Officer (CIO) Reinhard Pfingsten diesen Schritt. Zwar bleiben seiner Einschätzung nach die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine stabile Gewinnentwicklung intakt, doch die Risiken hätten zugenommen. Diese resultierten aus den Unwägbarkeiten der Politik und den hohen Aktienbewertungen, die mit einem überdurchschnittlich optimistischen Bild vieler Investoren einhergingen.
Eine positivere Entwicklung erwartet Pfingsten hingegen von Staatsanleihen. So gehe die Apobank davon aus, dass die Notenbanken schneller als von den Märkten erwartet ihre Leitzinsen senken würden. Daher erhöhe sie ihre Investitionsquote bei Renten.
Die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft blieben für die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte grundsätzlich weiterhin günstig. Die im Zuge der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Kriegs kräftig gestiegenen Inflationsraten seien weltweit weiter auf dem Rückzug und in manchen Fällen bereits wieder auf ähnlich niedrigen Niveaus wie vor fünf Jahren, heißt es.
Vor diesem Hintergrund erwartet die Apobank 2025 nach eigenen Angaben erneut ein solides globales Wachstum oberhalb des sogenannten Wachstumspotenzials von rund zweieinhalb Prozent. Eine Spitzenposition hätten dabei erneut die USA: Die größte Volkswirtschaft der Welt werde das dritte Jahr in Folge schneller wachsen als alle anderen großen Industrieländer und die durchschnittliche Wachstumserwartung der Analysten deutlich übertreffen, prognostiziert die Apobank.
Die wirtschaftspolitische Agenda des designierten Präsidenten Trump gefährde das US-Wachstum nicht. Die restriktivere Handelspolitik wird sich nach Einschätzung der Apobank über den privaten Konsum zwar etwas negativ auf das Wachstum auswirken, doch die geplanten Erleichterungen bei der Einkommen- und Unternehmenssteuer würden einen positiven Wachstumsimpuls setzen.