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Reform des Morbi-RSA

AOK wettert gegen TK

Der AOK-Bundesverband fordert die Politik auf, sich bei der anstehenden Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) unbedingt am Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats zu orientieren. Das geht aus einer Mitteilung der Krankenkasse hervor. Demnach versuche die Techniker Krankenkasse (TK), die Empfehlungen in Verruf zu bringen, stehe damit aber alleine da.
Jennifer Evans
23.01.2019  14:48 Uhr

Nach Ansicht von Verbands-Chef Martin Litsch muss die Große Koalition jetzt »Kurs halten«. Schließlich habe sie den Wissenschaftlichen Beirat extra damit beauftragt, Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Morbi-RSA vorzulegen. Diese sollten nun auch die Basis für die anstehende Reform bilden, fordert er.

Der Morbi-RSA regelt, wie die Gelder aus dem Gesundheitsfonds unter den Krankenkassen verteilt werden. Sind die Mitglieder einer Kasse kränker, steht ihr entsprechend mehr Geld aus dem Fonds zu. Dieses Prinzip soll verhindern, dass eine Krankenkasse bevorzugt gesunde Mitglieder aufnimmt.

Die derzeitige Verteilung der Zuschläge steht jedoch immer wieder in der Kritik. Der Wissenschaftliche Beirat brachte zuletzt das sogenannte Vollmodell ins Spiel. Das sieht vor, statt 80 ausgewählter Krankheiten künftig alle Erkrankungen für die Berechnung des Finanzausgleichs heranzuziehen. Laut Gutachten soll demnächst zudem das Alter und ein Erwerbsminderungsstatus in die Berechnung einfließen, um Gelder in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gerechter zu verteilen.

Geplantes Vollmodell kommt nicht überall gut an

»Unter dem Strich werden die Empfehlungen der Gutachter die AOK-Gemeinschaft finanziell belasten«, so Litsch. Wer behaupte, die Vorschläge inklusive Vollmodell würden das AOK-Lager gegenüber anderer Kassen noch stärker begünstigen, liege komplett daneben. Dem AOK-Chef zufolge würde ein Vollmodell voraussichtlich Barmer und DAK entlasten. Die TK sehe sich hingegen finanziellen Belastungen ausgesetzt. Deshalb versuche sie so vehement, das vom Beirat empfohlene Modell in Verruf zu bringen.

Aus Sicht der TK verstärkt das derzeit geplante Vollmodell aber die Manipulationsanfälligkeit und verzerrt den Wettbewerb unter den Krankenkassen. »Der so geschaffene Anreiz macht es für die Krankenkassen lukrativ, möglichst viele Krankheiten zu kodieren«, heißt es seitens der TK. So könnten die Versicherungen je nach regionaler Marktmacht Einfluss auf das Kodieren von Erkrankungen nehmen und somit die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds interessenorientiert steuern.

Litsch hat für die Position der TK kein Verständnis und kritisiert: »Verschwiegen wird aber, dass sich dadurch insbesondere die Ausgabendeckung der Versorgung von chronisch kranken Menschen massiv verschlechtern würde.« Außerdem sei die Gesetzliche Krankenversicherung insgesamt finanziell gut aufgestellt, um Kassenpleiten müsse man sich nicht sorgen. »Jede dritte Krankenkasse senkt 2019 den Zusatzbeitrag. Gleichzeitig ist der Abstand zwischen günstigster und teuerster Kasse von 1,7 auf 1,5 Prozentpunkte geschrumpft.«

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