Pharmazeutische Zeitung online
Lieferengpässe

AOK übernimmt Mehrkosten bei Fiebersäften für Kinder

Ab sofort übernehmen die elf AOKs anfallende Mehrkosten bei Ibuprofen- und Paracetamol-haltigen Fiebersäften für Kinder. Darüber informierte der AOK-Bundesverband heute in einer Pressemeldung. Die Ausnahmeregelung soll zunächst für die laufende Erkältungssaison bis Ende März 2023 gelten.
Melanie Höhn
08.12.2022  13:30 Uhr

Lauterbach will Vergaberecht ändern

Auch bei der Bundespressekonferenz Anfang dieser Woche waren die Lieferschwierigkeiten bei Fiebersäften für Kinder ein Thema. Eine BMG-Sprecherin bestätigte, dass es derzeit Lieferengpässe gebe – »aber keine Versorgungsengpässe«. Noch vor Weihnachten sollen jedoch Eckpunkte vorgestellt werden, um die Engpässe »weitestgehend zu beseitigen«, so die Sprecherin.

Bezüglich der Kinder-Fiebersäfte sagte sie konkret: »Wir haben dazu aber Werkzeuge; es ist zum Beispiel möglich, dass Arzneimittel importiert werden.« Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe auch angekündigt, dass das Vergaberecht geändert werden soll. 

Neben Fiebersäften sind auch Antibiotika-Säfte von massiven Lieferausfällen betroffen. Aus Sicht des Herstellers Infectopharm könnte sich die Lage im kommenden Winter sogar noch weiter verschärfen. Infectopharm sieht sich gezwungen, die Preise für seine Antibiotika-Säfte für Kinder über den Festbetrag zu erhöhen, der von den Kassen erstattet wird.

Rezeptur als Alternative

Als Alternative können Apotheken eine individuelle Rezeptur für Fiebersäfte herstellen. Die Fertigung von individuellen Rezepturarzneimitteln soll laut BfArM jedoch »ausschließlich im Einzelfall« zur Anwendung kommen, »wenn der Krankheitszustand des Kindes eine Behandlung mit den in Rede stehenden Wirkstoffen erfordert«. Über die weiteren Voraussetzungen einer Rezepturherstellung hatte die PZ bereits berichtet. 

Die Übernahme der Kosten für die Rezepturherstellung wird bei den einzelnen Krankenkassen unterschiedlich gehandhabt. Laut einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wolle der GKV-Spitzenverband die Krankenkassen informieren und »dringend empfehlen, dass während der eingeschränkten Verfügbarkeit den Apotheken die Rezepturen von den Krankenkassen erstattet werden«. 

Auf Nachfrage der PZ gilt für Versicherte der Techniker Krankenkasse bereits seit Ende August, dass die anfallenden Mehrkosten für Eltern übernommen werden, wenn die Kosten für Paracetamol- und Ibuprofen-haltige Fiebersäfte über dem Festbetrag liegen, sagte eine Sprecherin. Sollten alternative Fertigarzneimittel nicht zur Verfügung stehen, übernimmt die Kasse die Kosten für die Rezepturherstellung auf ärztliche Verschreibung sowie die Kosten für Einzelimporte aus dem Ausland ohne vorherige Bewilligung. Auch die Barmer übernimmt auf Nachfrage der PZ die Mehrkosten für Paracetamol- oder Ibuprofen-haltige Fiebersäfte für Kinder. Die Apotheke könne die Mehrkosten direkt über das Kassenrezept mit der Kasse abrechnen. »Falls die Apotheke dennoch den Eltern die Mehrkosten in Rechnung stellen sollte, können sie die Rechnung bei der Barmer zur Erstattung einreichen«, erklärte ein Sprecher. Die Kasse übernimmt auch die Kosten von Paracetamol- oder Ibuprofen-haltigen Rezepturarzneimitteln, wenn alternative Fertigarzneimittel nicht zur Verfügung stehen, wie sie der PZ auf Nachfrage im September bestätigte. Ähnliches gelte laut Barmer-Sprecher für Einzelimporte aus dem Ausland. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa