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Fluorchinolone

Anwendung wird eingeschränkt

Fluorchinolon-Antibiotika sollen ab sofort, wenn Alternativen verfügbar sind, nur noch bei schweren Infektionen gegeben werden. Mit dieser per Rote-Hand-Brief kommunizierten Änderung setzen die Hersteller entsprechender Präparate eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) um.
Annette Mende
08.04.2019  12:40 Uhr

Die Anwendung der Fluorchinolone wird eingeschränkt, weil sie schwerwiegende, hauptsächlich den Bewegungsapparat und das Nervensystem betreffende Nebenwirkungen haben können. Hierzu gehören eine Entzündung oder eine Ruptur von Sehnen, Muskelschmerzen oder -schwäche, Gelenkschmerzen oder -schwellung, Gangstörung, periphere Neuropathie, Schlaflosigkeit, Depression, Fatigue, eingeschränktes Erinnerungsvermögen sowie Störungen des Seh-, Hör-, Geruchs- und Geschmackssinns.

»Nur wenige Fälle dieser die Lebensqualität beeinträchtigenden und möglicherweise irreversiblen Nebenwirkungen wurden gemeldet, aber es ist anzunehmen, dass nicht alle aufgetretenen Nebenwirkungen berichtet wurden«, heißt es in dem Rote-Hand-Brief. Ärzte sollten Fluorchinolone daher nur noch nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Bewertung verschreiben. In Deutschland zugelassene Vertreter dieser Wirkstoffklasse sind Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin und Ofloxacin. Die Chinolon-Antibiotika Cinoxacin, Flumequin, Naledixinsäure und Pipemidsäure, die Deutschland nicht, aber in anderen EU-Ländern teilweise noch im Handel waren, werden ganz vom Markt genommen.

Ärzte sollten Fluorchinolone explizit nicht verordnen

  • zur Behandlung von nicht schweren oder selbstlimitierenden Infektionen (wie Pharyngitis, Tonsillitis und akuter Bronchitis),
  • zur Prävention von Reisediarrhö oder rezidivierenden Infektionen der unteren Harnwege,
  • für nicht bakterielle Infektionen, zum Beispiel nicht bakterielle (chronische) Prostatitis,
  • bei leichten bis mittelschweren Infektionen (einschließlich unkomplizierter Zystitis, akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), akuter bakterieller Rhinosinusitis und akuter Otitis media), es sei denn, andere Antibiotika, die üblicherweise für diese Infektionen empfohlen werden, werden als ungeeignet erachtet,
  • Patienten, die zuvor schwerwiegende Nebenwirkungen mit einem Chinolon-oder Fluorchinolon-Antibiotikum hatten.

Besondere Vorsicht sollen Verordner bei älteren Menschen walten lassen sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Organtransplantaten und solchen unter Corticoidtherapie. Patienten sollten die Behandlung beenden, wenn sie erste Anzeichen einer der genannten Nebenwirkungen bemerken, und sich an ihren Arzt wenden.

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