Pharmazeutische Zeitung online
Arzneistoffkandidaten

Antivitamine als Antibiotika

Wissenschaftler der Universität Göttingen und des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen haben einen innovativen Ansatz für die Entwicklung neuer Antibiotika beschrieben.
Sven Siebenand
27.08.2020  14:31 Uhr

In »Nature Chemical Biology« berichtet ein Forscherteam um Dr. Fabian Rabe von Pappenheim von der Universität Göttingen über seine aktuellen Erkenntnisse zu sogenannten Antivitaminen. In einer Pressemitteilung informiert die Hochschule, dass die Wissenschaftler den atomaren Wirkmechanismus eines natürlich vorkommenden Antivitamins des Vitamins B1 genauer unter die Lupe genommen haben. Dieses Antivitamin hat nur ein einziges Atom zusätzlich zum natürlichen Vitamin. Einige Bakterien sind in der Lage, diese toxische Form herzustellen, um konkurrierende Bakterien abzutöten.

Mithilfe von Proteinkristallografie wurde untersucht, wie das Antivitamin ein wichtiges Protein des Stoffwechsels von Bakterien hemmt. »Dieses eine zusätzliche Atom des Antivitamins ist wie das berühmte Sandkorn in einem komplexen Getriebe, das die fein abgestimmte Mechanik blockiert«, erklärt Seniorautor Professor Dr. Kai Tittmann von der Universität Göttingen. Das Protein kann  nicht mehr richtig arbeiten. Interessanterweise kommen menschliche Proteine mit dem Antivitamin besser klar und arbeiten weiter.

Warum das so ist, untersuchten Wissenschaftler um Professor Dr. Bert de Groot am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen mittels Computersimulationen. »Die menschlichen Proteine binden das Antivitamin entweder gar nicht oder so, dass sie nicht ‚vergiftet‘ werden«, informiert de Groot. Die unterschiedliche Wirkung von Antivitaminen auf bakterielle und humane Proteine eröffnet den Wissenschaftlern zufolge die Möglichkeit, diese zukünftig als Antibiotika einzusetzen und damit neue therapeutische Alternativen zu schaffen. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa