Antikörperbildung bei Genesenen und Geimpften unterschiedlich |
Laura Rudolph |
13.12.2021 07:00 Uhr |
Das Ergebnis: Auch wenn Geimpfte höhere Antikörpertiter gegen die Rezeptorbindungsdomäne des S-Proteins aufwiesen, waren Genesene in Sachen Antikörpervielfalt überlegen. Von insgesamt 37 ermittelten Epitopen konnten 26 davon nur durch Genesenen-Seren erkannt werden. Insbesondere identifizierten die Forschenden drei Epitope in der zentralen Helix des S-Proteins, die nur in der Postfusionskonformation des S-Proteins zugänglich sind, also der räumlichen Anordnung, die nach Verschmelzung von Virus- und Zellmembran vorliegt. Dagegen war nur eines der Epitope exklusiv für die Geimpften-Seren. Zehn Epitope erkannten sowohl die Genesenen- als auch die Geimpften-Seren.
Der Grund für die niedrigere Antikörper-Diversität der Geimpften die stabilisierte Form des nach der Impfung in vivo gebildeten S-Proteins sein, so die Forscherinnen und Forscher. Ob das Ausmaß der Antikörper-Vielfalt einen klinisch relevanten Einfluss auf die Stärke der S-Protein-vermittelten Immunantwort hat, ist nach derzeitigem Forschungsstand noch unklar.
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